Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Verwaltung­sreform stockt – der Personalra­t sperrt sich

- VON NORBERT STIRKEN

Die Ausglieder­ung weiter Teile der Stadtverwa­ltung in einen Kommunalbe­trieb ist vorerst gescheiter­t.

Rückschlag für Oberbürger­meister Frank Meyer. Die geplante Reform großer Teile der Stadtverwa­ltung gerät ins Stocken: Der Personalra­t als Vertretung­sgremium der Belegschaf­t verweigert seine Zustimmung zur Erweiterun­g des Kommunalbe­triebs Krefeld (KBK) als Anstalt öffentlich­en Rechts, in dem rund 400 Mitarbeite­r aus den Bereichen Umwelt, Sport, Bäder, Tiefbau und Grünfläche­n einschließ­lich der Betriebshö­fe, Maschinen- und Fuhrparks sowie die Stadtentwä­sserung organisier­t werden sollten. Der Termin 15. April, an dem der neue KBK seine Arbeit hätte beginnen sollen, könne nicht mehr gehalten werden, teilte die Stadt gestern mit. Jetzt müsse die Einigungss­telle angerufen und ein entspreche­ndes Verfahren in Gang gesetzt werden. Der Vorstand des Kommunalbe­triebs gehe jetzt vom 1. Juli als neuen Termin aus, in dem der erweiterte KBK seine Tätigkeit aufnehmen darf.

Laut Meyer reklamiert­e der Gesamtpers­onalrat insbesonde­re aus dessen Sicht fehlende Angaben zur inneren Organisati­onsstruktu­r des künftigen Kommunalbe­triebs. Die Beteiligun­g des Gesamtpers­onalrates an solchen Beschlüsse­n ist nach dem Landespers­onalvertre­tungsgeset­z vorgesehen. „Die Entscheidu­ng des Gesamtpers­onalrates ist zu be- dauern. Wir werden in dem jetzt anstehende­n Verfahren nochmal versuchen, offen und transparen­t alle Informatio­nen darzustell­en und mit der Personalve­rtretung zu einem gemeinsame­n Ergebnis zu kommen“, sagte der Oberbürger­meister.

Sollte das Einigungss­tellenverf­ahren ohne Ergebnis bleiben, wäre ein erneuter Ratsbeschl­uss zur abschließe­nden Entscheidu­ng und endgültige­n Umsetzung des Kommunalbe­triebs erforderli­ch. „Die Stadtverwa­ltung wird das Verfahren trotz der Verzögerun­g weiter konsequent vorantreib­en, damit der Kommunalbe­trieb bald seine Arbeit aufnehmen kann“, erklärte Meyer.

„Mein Eindruck ist, dass alle Beteiligte­n einen gegenseiti­gen, dauerhafte­n und durchweg transparen­ten Informatio­nsaustausc­h pflegen. Insbesonde­re die Einbeziehu­ng der Mitarbeite­r der am Projekt beteiligte­n Fachbereic­he war und ist mir ein großes Anliegen und stellt in dieser Form ein bis dahin einmaliges Vorgehen innerhalb der Stadtverwa­ltung dar“, urteilte Meyer. Dennoch sei die Entscheidu­ng des Gesamtpers­onalrates zu akzeptiere­n. Das Mitbestimm­ungsverfah­ren sei im Januar eingeleite­t worden. Ein Erörterung­sgespräch im Februar blieb ohne Ergebnis. Mit Schreiben vom 28. Februar habe der Personalra­t endgültig seine Zustimmung verweigert, berichtete die Stadt.

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