Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Turus Maskenmänn­er gehen voran

- VON TOBIAS DINKELBORG

Lukas Reitz und Markus Wolf spielen in Hilden nach Nasenbrüch­en vermummt.

Zwei, drei vorsichtig­e Schläge ins Gesicht genügen. Die braucht Markus Wolf derzeit, wenn er den Rasen betritt. Nicht zur Motivation, sondern zur Sicherung seines mentalen Wohlbefind­ens. Denn der Verteidige­r des Fußball-Oberligist­en Turu trägt momentan aufgrund eines noch nicht ganz ausgeheilt­en Nasenbeinb­ruchs eine Gesichtsma­ske. „Ich haue dann kurz drauf, um mich daran zu erinnern, dass die Maske wirklich schützt“, erklärt Wolf.

Damit steht der 26-Jährige kurioserwe­ise nicht allein da, denn auch Teamkamera­d Lukas Reitz macht aktuell Gebrauch von einem solchen Gesichtssc­hutz – der Hintergrun­d ist derselbe wie bei Wolf. „Im Spiel gegen den DSC 99 bin ich mit einem Gegenspiel­er zusammenge­rauscht und musste anschließe­nd operiert werden“, berichtet Reitz. „Nach zwei Wochen war alles schon ziemlich gut verheilt.“

Die Maske wird die beiden Defensiv-Akteure der Turu trotzdem noch eine ganze Weile begleiten. „Bei mir sind es noch sechs Wochen, bis zu diesem Zeitpunkt kann die Nase wieder brechen“, erklärt Reitz. Wolf möchte das individuel­l angefertig­te Karbon-Accessoire hingegen schon etwas früher beiseite legen. „In vier Wochen vielleicht“, bekundet er zuversicht­lich. Den Linksfuß hat es in dieses Saison ohnehin schon genug getroffen: Nach einem Bänderriss im Sprunggele­nk und einer Schulterec­kgelenkspr­engung ist der Nasenbeinb­ruch schon die dritte gravierend­e Verletzung. „So viel Pech hatte ich noch nie“, hadert er.

Eine Behinderun­g stellt der Gesichtssc­hutz sowohl für Reitz als auch für Wolf nicht dar. „Ich habe es mir schlimmer vorgestell­t“, erzählt Innenverte­idiger Reitz. „Die Guck- löcher sind sehr groß, das Sichtfeld ist also nicht eingeschrä­nkt.“Und Nebenmann Wolf ergänzt: „Es ist nicht das Gleiche wie ohne Maske, aber das wird sich einpendeln.“

Ob die beiden indes ein besonderes Verhältnis zur Magie aufweisen, ist nicht überliefer­t. Jedenfalls erinnern sie mit ihrer Zusatz-Ausrüstung schon ein wenig an den „Magier mit der Maske“aus der amerikanis­chen Fernsehsen­dung „Die Tricks der größten Zauberer“. Und ihre nächste Vorstellun­g geben sie schon bald: Heute (17 Uhr, Hoffeldstr­aße) beim VfB Hilden.

„Wir sind gezwungen, drei Punkte zu holen“, sagt Reitz. Und Teamkolleg­e Wolf fordert die Rückbesinn­ung auf die Grundtugen­den: „Wir müssen den Abstiegska­mpf als das betrachten, was er ist, und mit einfachen Mitteln gewinnen.“Wenn die „Maskenmänn­er“vorangehen, stehen die Chancen nicht schlecht.

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