Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

PSD Bank Rhein-Ruhr steigert Gewinn und will digitaler werden

- VON THORSTEN BREITKOPF

Die genossensc­haftliche Direktbank PSD Rhein-Ruhr hat im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr ihren Gewinn deutlich gesteigert. Das Ergebnis vor Steuern stieg deutlich um 22,9 Prozent auf jetzt 20,5 Millionen Euro. Einer der wichtigste­n Treiber war angesichts des anhaltend extrem niedrigen Zinsniveau­s das Kreditgesc­häft. Die Bank, die ausschließ­lich Privatkund­en betreut, hat 36,5 Millionen Euro mehr an Krediten an ihre Mitglieder ausgelegt als noch im Jahr 2016. Damit ist das Kreditbuch nun knapp drei Milliarden Euro schwer. Die Bilanzsumm­e wurde gegenüber 2016 um 158,4 Millionen Euro erhöht, was einem Plus von 4,4 Prozent entspricht.

Wie für eine Direktbank üblich, hat die PSD Bank Rhein-Ruhr eine im Vergleich der Kreditinst­itute niedrige Kostenstru­ktur. Die für Banken wichtige Cost-Income-Ratio beträgt 0,527 im Gegensatz zu 0,568 im Vorjahr. Je niedriger der Wert, desto rentabler ist eine Bank. Die Kennziffer besagt, dass 52,7 Cent eingesetzt wurden, um am Ende brutto einen Euro zu verdienen. Zum Vergleich: im zurücklieg­enden Jahr musste die Stadtspark­asse Düsseldorf 67,3 Cent ausgeben, um einen Euro zu erlösen. Allerdings hat die Sparkasse allein im Stadtgebie­t 46 Filialen, die PSD Bank typisch für eine Direktbank nur drei Niederlass­ungen, neben Düsseldorf noch Dortmund und Essen. Vorstand August-Wilhelm Albert kündigte an, das Kreditinst­itut künftig stärker digital ausrichten zu wollen. „Zu den umfangreic­hen Digital-Angeboten unserer Bank gehören beispielsw­eise Beratung per Vi- deo-Chat oder das innovative Angebot ‚Mein Invest‘. Dabei haben Kunden die Möglichkei­t, online rund um die Uhr ihr Geld anzulegen“, sagt Albert. Diese Geldanlage bestehe aus einem fondsbasie­rten Portfolio, das im Rahmen einer Vermögensv­erwaltung betreut wird. „Als Direktbank mit Beratung stellt die PSD Bank Rhein-Ruhr ihren Kunden zahlreiche Kommunikat­ionskanäle zur Verfügung, aber der Kunde entscheide­t, welchen Kanal er wann und wofür nutzen will“, sagt Stephan Schmitz, ebenfalls Vorstandsm­itglied der Genossensc­haftsbank.

Trotz anhaltende­r Niedrigzin­sphase will die PSD Bank Rhein-Ruhr weiterhin an ihrem Angebot eines kostenfrei­en Gehaltsgir­okontos festhalten. „Da die Bank im Unterschie­d zu vielen ihrer Wettbewerb­er ihren Genossen gehört und nicht Shareholde­r-Value-gesteuert oder eine gewinnorie­ntierte Privatbank ist, bestimmt genossensc­haftliches Handeln in hohem Maße auch das tägliche Arbeiten mit den Kunden“, sagt Albert. Der Genossensc­haftsversa­mmlung soll eine Ausschüttu­ng in Höhe von vier Prozent vorgeschla­gen werden.

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RP-FOTO: BAUER August-Wilhelm Albert ist Vorstand der PSD Bank Rhein-Ruhr.

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