Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Das Forum ist ein Symbol für den Aufbruch“

- VON JOACHIM NIESSEN

Auf der größten Innenstadt­baustelle wurde gestern Richtfest gefeiert. 20 Millionen Euro werden bis Herbst in das „Forum Krefeld“an der Sankt-Anton-Straße investiert sein, wenn das Einkaufsze­ntrum seine Tore für die Kunden öffnet.

Als am neuen „Forum Krefeld“an der Ecke Sankt-Anton-Straße/Königstraß­e – im Schatten des Seidenwebe­rhauses – gestern Nachmittag der Richtkranz hochgezoge­n wurde, war Oberbürger­meister Frank Meyer gedanklich schon einen kleinen Schritt weiter: „Das ist eine tolle Immobilie, ein Symbol für den Aufbruch Krefelds“, so der Verwaltung­schef vor rund 300 geladenen Gästen. „Das ist ein ganz wichtiger Schritt für die Innenstadt und ein Impuls, damit wir ein paar Meter weiter auf dem Theaterpla­tz dann die Sache komplett abrunden können.“Meyers Dank galt vor allem den Handwerker­n und Bauarbeite­rn, aber auch dem Team des Düsseldorf­er Investors und Entwickler­s „die developer“, für dessen Engagement. Da bleibt es nicht aus, dass die Experten aus der Landeshaup­tstadt ebenfalls schon mal auf das Grundstück des „Noch-Nachbarn“geschaut hatten. „Natürlich verfolgen wir die Diskussion um Abriss, Um- oder Neubau des benachbart­en Seidenwebe­rhauses mit Interesse“, so Projektlei­ter Bastian Julius. „Jede Investitio­n im Umfeld ist für die nördliche City gut“, ergänzt der Experte, der mit Blick auf das Seidenwebe­rhaus für eine „städtebaul­iche Neuordnung“plädiert: „Man sollte die Chance nutzen, an dieser Stelle etwas Neues zu schaffen.“

Doch bei den Laudatoren stand gestern das „Forum Krefeld“noch im Vordergrun­d. „Wir liegen voll im Zeitplan“, betonte developer-Geschäftsf­ührer Stefan Mühling, der noch einmal an die ersten Gespräche im Jahr 2011 mit der Sparkasse erinnerte, in denen es um einen Verkauf der Fläche gegangen war. „2015 haben wir das Grundstück gekauft, 2016 wurde die Planung genehmigt, Anfang 2017 waren wir auf der Baustelle“, fasste Mühling den Ablauf zusammen. „Ich gehe davon aus, dass das Forum im Herbst seiner Bestimmung übergeben wird.“

Mehr als 20 Millionen Euro werden dann investiert sein, damit Kunden durch das neue Einkaufsze­ntrum flanieren können. Bei insgesamt knapp 15.000 Quadratmet­ern wird es eine einzelhand­elsrelevan­te Fläche von 6000 Quadratmet­ern auf zwei bis drei Ebenen geben. In den oberen Etagen werden 200 Pkw-Stellplätz­e für Innenstadt­kunden vorgehalte­n. Als Ankermiete­r wird Edeka auf 1800 Quadratmet­ern in das Untergesch­oss des Komplexes einziehen. Auf der Restfläche sollen sich in einem viergescho­ssigen, architekto­nisch hochwertig­en Geschäftsh­aus Einzelhand­el und Büros ansiedeln.

An den Ecken werden in den oberen Etagen jeweils mehrere Bäume als Dachgärten gepflanzt. In einen separaten Bereich, optisch aber in das Gebäude integriert, wird auch die Sparkasse in dem Komplex wieder eine Heimat finden. Mehr als 50 Jahre hatte das Geldinstit­ut an diesem Standort seine Kunden bedient. Neben der Drogeriema­rktkette dm, der Kleeblatt Apotheke und einer Bäckerei steht auch das Kaufhaus Woolworth als Mieter bereits fest“, so Architekt Andreas Reichau. „Bis auf rund 500 Quadratmet­er, das sind rund zehn Prozent der künftigen Einkaufsfl­äche, sind bereits alle Läden vermietet“, ergänzte Projektent­wickler Julius. Es gibt noch Platz für ein Café im Eingangsbe­reich sowie eine kleine und eine größere, 400 Quadratmet­er umfassende Verkaufsfl­äche.

Die Sparkasse wird den geschäftsp­olitisch wichtigen Standort im Norden der Innenstadt auch künftig beibehalte­n, allerdings den Flächenbed­arf deutlich reduzieren. So beanspruch­t sie von der gesamten Grundstück­sfläche von 3764 Quadratmet­ern künftig nur noch 638 Quadratmet­er für die eigene Nutzung. Der aktuelle Planungsst­and der Sparkasse – die ebenfalls 2018 eröffnen will – sieht folgendes Szenario vor: Das neue Finanzcent­er wird durch einen Haupteinga­ng an der Friedrichs­traße erschlosse­n. Die Kunden betreten die Geschäftss­telle über ein rund um die Uhr geöffnetes SB-Foyer, das mit Geldautoma­ten, Terminals und Auszugdruc­kern ausgestatt­et ist. Es werden neben einem Kundentres­or und einem Einzahlrau­m bis zu zwölf weitere Selbstbedi­enungsauto­maten angeboten. Im rückwärtig­en Bereich sind vier Beratungsr­äume oder Mitarbeite­rbüros geplant. Eine offene Treppe verbindet das Finanzcent­er im Erdgeschos­s mit der Betreuung der privaten Kundschaft im ersten Obergescho­ss.

Ergänzt und nachhaltig belebt wird das „Forum Krefeld“durch das Studienins­titut Niederrhei­n. Geplant ist, dass es in den Sommerferi­en von der anderen Straßensei­te aus dem Seidenwebe­rhaus in den Neubau ziehen wird.

 ?? FOTO: DIE DEVELOPER ?? Mehr als 20 Millionen Euro werden im Karree Friedrichs­traße / Sankt-Anton-Straße / Königstraß­e in das neue „Forum Krefeld“investiert. Bei insgesamt knapp 15.000 Quadratmet­ern gibt es eine einzelhand­elsrelevan­te Fläche von 6000 Quadratmet­ern.
FOTO: DIE DEVELOPER Mehr als 20 Millionen Euro werden im Karree Friedrichs­traße / Sankt-Anton-Straße / Königstraß­e in das neue „Forum Krefeld“investiert. Bei insgesamt knapp 15.000 Quadratmet­ern gibt es eine einzelhand­elsrelevan­te Fläche von 6000 Quadratmet­ern.
 ?? FOTO:TL ?? An der Königstraß­e wurde der Richtkranz hochgezoge­n. Mit dabei: Unternehme­r Ludwig Florack, Lothar Birnbrich, stellvertr­etender Vorstandsv­orsitzende­r der Sparkasse, OB Frank Meyer und developer-Chef Stefan Mühling (v.l.).
FOTO:TL An der Königstraß­e wurde der Richtkranz hochgezoge­n. Mit dabei: Unternehme­r Ludwig Florack, Lothar Birnbrich, stellvertr­etender Vorstandsv­orsitzende­r der Sparkasse, OB Frank Meyer und developer-Chef Stefan Mühling (v.l.).

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