Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

DFL fordert vom HSV die Zahlen für die zweite Liga

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STUTTGART (sid) Lewis Holtby lächelte, er sah aus wie einer, der optimistis­ch in die nahe Zukunft blickt - und nicht in den Abgrund, der sich längst vor ihm und dem Hamburger SV aufgetan hat. „Dieser Punkt“, sagte Holtby also nach dem niveauarme­n 1:1 beim VfB Stuttgart, „kann Gold wert sein“.

War er aber nicht wirklich, denn der Rückstand auf den rettenden 15. Platz beträgt weiterhin sieben, und dem Bundesliga­Dino gehen so langsam die Spiele aus. Sechs Partien gibt es noch, am Samstag geht es gegen den formstarke­n Tabellenzw­eiten Schalke 04.

Und bereits am Dienstag muss man an der Elbe das immer näher rückende Zweitliga-Szenario knallhart durchrechn­en. Klubboss Frank Wettstein wird die entspreche­nden Unterlagen bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) einreichen. Schmerzhaf­te finanziell­e Einschnitt­e sind dabei unvermeidl­ich.

Auch Christian Titz, Trainer des Hamburger SV und Unterstütz­er Holtbys, sah nicht aus wie einer, der optimistis­ch in die nahe Zukunft blickt. „Wir sind ein Stück weit ent- täuscht“, sagte er mit ernster Miene, „denn wir wissen, dass uns in unserer Situation nur Siege helfen.“Die Betonung liegt dabei auf: nur Siege helfen. Wie sich ein Sieg anfühlt, hat der Hamburger SV allerdings zuletzt am 26. November 2017 erlebt – und seitdem 15-mal nicht.

Jener Hamburger SV, den Titz in Stuttgart in ein ausverkauf­tes Stadion schickte, hat eine Zukunft, aber: Diese Zukunft wird aller Voraussich­t nach dann doch in der 2. Liga beginnen. Gegen einen VfB, der so erschrecke­nd schwach spielte und bieder wie diesmal, darf auch ein Tabellenle­tzter gewinnen – nur: Außer Holtby (18.) fand sich keiner, der einen zweiten Treffer erzielte. 20 Tore in 28 Spielen - das ist erbärmlich wenig, zu wenig, um erstklassi­g bleiben zu können.

Mit einem Sieg wäre der HSV näher an den Relegation­splatz gerückt. Holtby betonte, dass Titz die Mannschaft endlich auf den rechten Weg gebracht hat, „wir sind überzeugt“, sagte er, „dass diese Art Fußball zu spielen, uns weiterbrin­gen wird“. Und der VfB? Er hat eine Zukunft: in der Bundesliga.

„Wir sind überzeugt, dass uns diese Art Fußball zu spielen, weiter

bringen wird“

Lewis Holtby

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