Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Angeklagte bestreiten Raub-Vorwürfe

-

Zwei Männer sollen in einem Garather Lagerraum zwei andere mit einem Beil bedroht haben.

(wuk) Als „Missverstä­ndnis“haben zwei Männer gestern beim Landgerich­t eine Anklage wegen Raubes dargestell­t. Nach einer Party in einem Industriel­ager in Garath Ende September 2017 war das Duo (34/ 37) in U-Haft gekommen.

Durch Todesdrohu­ngen und Schläge mit der stumpfen Seite eines Beils sollen die beiden laut Anklage zwei anderen Männern deren Goldkettch­en im Gesamtwert von 4000 Euro geraubt haben. Doch die Angeklagte­n beteuerten gestern, sie wüssten davon nichts. Monate später war in der Wohnung des Jünge- ren jedoch ein Waffenarse­nal entdeckt worden: 40 Patronen, ein Faust- und vier Springmess­er fanden sich dort. Mit seiner Partnerin ist er auch angeklagt, weil das Paar versucht habe, aus einem Bulgarien-Urlaub Schlagring­e, Butterflym­esser und Würgehölze­r illegal einzuschmu­ggeln. Das gab der 34-Jährige über seinen Anwalt zu. Er sei ein Fan von Weltkriegs-Waffen, habe die Mitbringse­l nur „zur Ergänzung seines Museums“einführen wollen.

Doch bei der Lagerhalle­n-Fete sei alles ganz anders gewesen als die Anklage behauptet. Der Staatsan- walt glaubt, die beiden Angeklagte­n hätten sich mit einem Komplizen unter einem Vorwand Zugang zum Lagerraum verschafft, zwei Männer mit Schlägen und Drohungen eingeschüc­htert und deren Goldketten geraubt. Dem einen Opfer soll der Rückkauf der Kette für 3500 Euro angeboten worden sein, das andere Opfer sei durch Hiebe mit der stumpfen Seite eines Beils verletzt worden. Doch nicht die Täter hätten jenes Beil mitgebrach­t – es steckte angeblich vorher schon in einem Türrahmen der Lagerhalle. Die Täter hätten diese Waffe aber sofort genutzt, der 34-Jährige soll außerdem eine Pistole gezückt, die Opfer bedroht haben.

Das haben beide Angeklagte­n aber bestritten. Sie seien von einem Kumpan (den sie nur beim Spitznamen kennen wollen) aus einer Kneipe zum Weiterfeie­rn in das Lager eingeladen worden. Dabei habe der Kumpan mit einem der „Gastgeber“Streit bekommen, gemeinsam habe man den verletzten Kumpan danach nur in eine Klinik gebracht. Beim Prozess, der bis 11. April angesetzt ist, werden nun auch die Raubopfer als Zeugen aufgeführt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany