Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
„American Psycho“in Frankfurt
Worum ging es? Im Keller einer Judo-Schule wird die Leiche eines Schülers gefunden. Erst spricht viel für den Hausmeister als Täter. Doch schnell gerät die Familie des Schulleiters in Verdacht. Der vom Ehrgeiz zerfressene Joachim Voss (Golo Euler) trieb seinen Sohn zu sportlichen Höchstleistungen und tyrannisierte seine Frau. Am Ende überführten die Ermittler Janneke und Brix den Sohn als Täter. Was war gut? „Unter Kriegern“wurde auch getragen von hervorragenden schauspielerischen Leistungen. Lina Beckmann brillierte als unterdrückte Hausfrau, die sich erst viel zu spät gegen ihren Mann zur Wehr setzte. Golo Euler spielte den Tyrannen derart glaubhaft, dass es dem Zuschauer immer wieder kalt den Rücken herunterlief. Auch äußerlich erinnerte seine Figur an Patrick Bateman aus der „American Psycho“-Verfilmung mit Christian Bale. Was überzeugte weniger? Bei einigen Szenen fragte sich der Zuschauer schon, ob Regisseurin Hermine Huntgeburth nicht doch etwas übertrieben hat – zum Beispiel bei den arg dramatischen Farbwechseln. Der Junge (Juri Winkler) wirkte teilweise wie ein Zombie aus „The Walking Dead“. Lohnte sich das Einschalten? Trotz der Ungereimtheiten bewegte das Schicksal der Hauptpersonen den Zuschauer bis zum bitteren Ende. Der Film machte auch nachdenklich. Wann wird aus Leistungswille eine Krankheit? Es war der bislang beste Fall des Frankfurter Duos. csi