Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Alttextil-Container auf dem Vormarsch

- VON JOACHIM NIESSEN

Nach vier Jahren Dauerdefiz­it ist der „Orangefarb­ene Sack“abgeschaff­t. Das Geschäft der Stadt mit Alt-Textilien machte jährlich 110.000 Euro Verlust. Die GSAK stellte inzwischen 53 graue kommunale Container auf – mit Erfolg.

Die seit Jahresbegi­nn von Stadt und Stadtreini­gungsgesel­lschaft GSAK geänderte Alttextili­en-Erfassung scheint sich zur Erfolgsges­chichte zu entwickeln. Es wurden in den ersten Monaten des Jahres mehr Altkleider gesammelt, als im gleichen Zeitraum des vergangene­n Jahres. Das System war zum Januar von der zuvor durchgefüh­rten vierwöchig­en Abholung mit „Orangefarb­enen Säcken“auf Container umgestellt worden. Dazu wurden 53 kommunale Altkleider-Container an bereits bestehende­n Standorten für Altglas und Altpapier im Stadtgebie­t aufgestell­t. „Bisher gingen im Fachbereic­h Umwelt kaum Beschwerde­n über den Systemwech­sel ein“, so ein Stadtsprec­her.

Nach vier erfolglose­n Jahren kam für den „Orangefarb­enen Sack“im vergangene­n Dezember das Aus. Das Alttextili­en-Sammelsyst­em hatte sich für die (Müll-)Gebührenza­hler zur dauerdefiz­itären Kostenfall­e entwickelt. „Wir haben nie kostendeck­end gearbeitet“, räumte damals Helmut Döpcke, Fachbereic­hsleiter Umwelt, ein. Hierfür wären jährliche Einnahmen von 180.000 Euro durch den Verkauf der eingesamme­lten Alttextili­en nötig gewesen. „Wir haben aber nur rund 70.000 Euro im Jahr eingenomme­n.“Das jeweilige Defizit ist über die Abfallgebü­hren „querfinanz­iert“worden. Döpcke: „Das ist auf Dauer nicht einsehbar.“

Zum Januar wechselte die Stadt zu einem Bring-System. Das heißt: 53 zusätzlich­e Textil-Container wurden durch die Stadtreini­gungsgesel­lschaft (GSAK) aufgestell­t, die auch die regelmäßig­e Leerung übernimmt. Jährliche Kosten: rund 70.000 Euro. „Die Standorte sind dort, wo bisher bereits Glas- und Papiercont­ainer stehen“, sagte Wilfried Gossen, Geschäftsf­ührer der GSAK, bei der Vorstellun­g. „Wir hatten uns am 1. Juli 2013 von der Einführung des Systems ,Orangefarb­ener Sack’ mehr versproche­n“, räumte auch Umweltdeze­rnent Thomas Visser ein. Die Alttextili­en wurden seitdem zwölf Mal pro Jahr über den Sack bei den Bürgern am Tag der Leerung der Blauen Tonne abgeholt. Ziel der Einführung eines kommunalen Sammelsyst­ems für Alttextili­en war unter anderem die Erhöhung der Verwertung­smengen und die „Begrenzung des Wild-

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