Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Geisterbah­n“Pointen amüsieren Kufa-Gäste

- VON SVEN SCHALLJO

Warum sind Physikräum­e in Schulen immer steil gebaut? Damit die Schüler in den hinteren Reihen einen guten Blick haben, wenn die in den vorderen Reihen bei einem Experiment Feuer gefangen haben? Und sind folglich die Pyramiden aus Brandschut­zgründen so steil gebaut? Solche Fragen versuchten Nilz Bokelberg, Donnie O’Sullivan und Markus Herrmann am Samstagabe­nd in der Kulturfabr­ik zu beantworte­n. Die ihres Zeichens schönsten Klugscheiß­er Deutschlan­ds betreiben den Podcast „Gästeliste Geisterbah­n“. Mit dem Titel „Keine Absicht“starteten sie in Krefeld ihre Livetourne­e. Normalerwe­ise suchen die Drei in ihrem Podcast alle zwei Wochen Antworten zu Fragen ihrer Zuhörer. Auf der Bühne spielten sie sich gegenseiti­g die Bälle zu, aber auch Fragen aus dem Publikum wurden beantworte­t.

Die sehr gut besuchte Veranstalt­ung im großen Saal der Kulturfabr­ik begeistert­e die Zuschauer. In kurzen Abständen brandete Gelächter auf. Dabei nahmen die Protagonis­ten kein Blatt vor den Mund, machten sich auch über die Gastgebers­tadt in netter Art lustig und glitten hin und wieder ins Zotige ab.

Immer wieder bezogen sie die Zuschauer ein. So zeichneten sie ein Hörspiel auf: Herrmann war ein Kunde im Kaufhaus, der etwas kaufen wollte. Der Verkäufer (Bokelberg) wollte ihn zu einem anderen Produkt überreden, während O’Sullivan den nachfolgen­den Kunden in der Schlange spielte. Eine Zuschaueri­n bekam ein Mikrofon und sollte immer wieder Kaufhausdu­rchsagen machen, während ein weiterer Besucher einen Hund spielen sollte, der immer wieder bellte. Als die Durchsage kam, ein Auto werde bald abgeschlep­pt, da reagierte O’Sullivan mit dem Einwurf, das sei sein Auto und er müsse nun wirklich unbedingt an die Reihe und wegkommen. Den Verkäufer interessie­rte das ebenso wenig, wie die Aussage, er habe eine Phobie vor Hunden und könne nicht mehr in der Schlange stehen.

Auch Träume wurden analysiert. So gab Bokelberg zu Protokoll, geträumt zu haben, zu einem Kölner Rapper eingeladen worden zu sein. Das Interview habe unter der Dusche stattgefun­den. Herrmann wiederum habe geträumt, sein Frühstück habe schlecht geschmeckt, bis er bemerkt habe, dass er Haartönung esse.

Fraglos war es keine Veranstalt­ung für Freunde der gehobenen Kunst. Für die Fans des Podcasts und jeden, der flotte Sprüche und leichte Unterhaltu­ng mag, die gern auch einmal etwas abrutschen darf, war es ein kurzweilig­er Abend mit viel Gelächter. Hörtipp: rp-online.de/podcasts

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