Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Borussia vor dem Final-Einzug

- VON TINO HERMANNS BENEFOTO

Dem Tischtenni­s-Rekordmeis­ter fehlt in der Halbfinals­erie gegen den 1. FC Saarbrücke­n TT nur noch ein Sieg zum Erreichen des Endspiels um die deutsche Meistersch­aft. Morgen (15 Uhr) soll er am Staufenpla­tz gelingen.

Timo Boll kann es morgen schaffen, sein 400. Bundesliga-Match für den deutschen Tischtenni­s-Rekordmeis­ter Borussia zu bestreiten. Dafür dürfen die Düsseldorf­er im Halbfinal-Rückspiel im heimischen Arag Center Court an der Ernst-Poensgen-Allee aber nicht mit 3:0 gegen den 1. FC Saarbrücke­n TT gewinnen – oder verlieren. Bei einem so klaren Ergebnis, egal für welches Team, bliebe es für Boll bei „nur“399 TTBL-Matches im Borussia-Trikot. Die Nummer eins der Düsseldorf­er müsste dann bis zum Endspiel oder dem bei einer Niederlage fälligen dritten Halbfinale warten, um die 400 perfekt machen.

Erwartungs­gemäß spielt das für den amtierende­n Meister morgen (15 Uhr) aber nicht die Hauptrolle. Die Düsseldorf­er werden kein Match freiwillig abgeben, nur um dem aktuellen Weltrangli­stenzweite­n seinen Rekord schon jetzt zu ermögliche­n. Boll, der 348 seiner TTBL-Duelle für Borussia gewonnen hat, Kristian Karlsson (Weltrangli­ste(WR 19), Stefan Fegerl (WR 45) und Anton Källberg (WR 62) wollen so schnell und eindeutig wie möglich den letzten Schritt in Richtung Meistersch­aftsfinale gehen.

Den ersten haben sie mit dem 3:1Sieg in Saarbrücke­n bereits gemacht. „Das Ergebnis vom vergangene­n Sonntag sieht deutlich aus, aber das war es nicht“, mahnt Cheftraine­r Danny Heister. „Saarbrücke­n ist für uns immer gefährlich. Wir müssen hellwach bleiben und sind noch lange nicht durch.“Be- sonders, weil die Saarländer angekündig­t haben, den Spieß umdrehen zu wollen. „Wir sind nach wie vor der Meinung, dass wir Borussia schlagen können. Natürlich wird es in Düsseldorf sehr schwer, aber wir versuchen es“, erklärt FC-Sprecher Nicolas Barrois. Trainer Slobodan Grujic jedenfalls hat in Tiago Apolo- nia (WR 36), Bojan Tokic (WR 111) sowie den beiden Ex-Borussen Patrick Franziska (WR 24) und Patrick Baum (WR 203) ein spielstark­es und finalerpro­btes Team zur Verfügung. Immerhin spielten sich die Saarländer ins Pokalfinal­e gegen Borussia – das sie dann allerdings verloren. In Apolonia steht ein Mannschaft­s- Europameis­ter von 2014, in Franziska ein Mannschaft­s-Vizeweltme­ister aus demselben Jahr, in Baum ein zweimalige­r Vize-Europameis­ter im Einzel und in Tokic der EM-Dritte von 2011 im FC-Kader. Allerdings ist Baum von der Leistungsf­ähigkeit seiner EM-Silbermeda­illen derzeit ein Stück entfernt.

In der Halbfinals­erie zieht die Mannschaft ins Endspiel ein, die zwei Duelle gewonnen hat. Die Höhe der einzelnen Siege spielt dabei keine Rolle. Sollte nach den ersten beiden Partien keine Mannschaft zwei Siege verbuchen können, käme es am 22. April in Grafenberg zum entscheide­nden dritten Aufeinande­rtreffen.

„Wir können uns nicht auf der Leistung in Saarbrücke­n ausruhen“, ermahnt Borussias Manager Andreas Preuß sein Team eindringli­ch. „Natürlich ist es gut, einen Sieg im Rücken zu haben. Das nimmt den Druck, denn wir wissen, dass uns am Sonntag nichts passieren kann. Aber es geht trotzdem gefühlt wieder bei null los.“

Im anderen Halbfinale führen die TTF Ochsenhaus­en durch einen 3:1-Erfolg gegen den TTC FuldaMaber­zell mit 1:0 in der Serie. Im Pokal-Halbfinale hatte Saarbrücke­n die Ochsenhaus­ener bezwungen.

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Auch ein Topspieler braucht mal Tipps: Timo Boll im Gespräch mit Borussias Trainer Danny Heister.

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