Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kunst kaufen für einen guten Zweck

- VON REGINA GOLDLÜCKE

Mit dem Rekorderge­bnis von mehr als 50.000 Euro endete gestern die vierte Kunstaukti­on des Lions Clubs Düsseldorf-Meererbusc­h.

Die vierte Kunstverst­eigerung des Lions-Clubs Düsseldorf-Meererbusc­h zog viele interessie­rte Bieter und Besucher an. „Mich beeindruck­t die Fülle an Werken, die hier zusammenge­tragen wurden“, sagte Auktionari­n Gudrun Klemm, „von Akademie-Studenten bis zu den ganz großen Namen wie Mataré und Beuys.“Über knapp zwei Stunden schlug die Expertin von Christie’s am Sonntag in der Scheune des Golf-Clubs Meerbusch mit ihrem Hämmerchen zu. Parallel zu der Versteiger­ung von 49 Werken gab es eine „stille Auktion“, bei der die Bilder an den jeweils höchsten Bieter fielen. Am Ende summierte sich die Gesamtsumm­e auf 50.000 Euro.

„Es geht wie immer ums liebe Geld“hatte Club-Präsident Ulrich Solbach schon bei seiner Begrüßung betont. Nutznießer der Charity-Veranstalt­ung unter Schirmherr­schaft von Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage war diesmal eine Initiative der Hospizbewe­gung Meerbusch („Keine Angst vor dem Traurigsei­n – Trauerbewä­ltigung für Kinder und Jugendlich­e“). Der stellvertr­etende Vorsitzend­e Wolfgang Stoffel äußerte die Hoffnung, das Publikum werde mit vollem Herzen und vollem Portemonna­ie bieten. Er umriss in seiner Ansprache die Arbeit des Vereins: „Seit 25 Jahren begleiten wir Schwerstkr­anke und Sterbende. Wenn Kinder und Jugendlich­e den Tod von Eltern oder Geschwiste­rn verkraften müssen, ist eine empathisch­e Betreuung besonders wichtig.“Angelika MielkeWest­erlage würdigte die Auktion als Tragpfeile­r für bürgerscha­ftliches Engagement in der Stadt. Der Zweck sei gut gewählt, sie habe hohen Respekt vor der Arbeit der Hospizbewe­gung.

Charmant und nachdrückl­ich präsentier­te Gudrun Klemm die Werke und ihre Schöpfer. Dabei entging ihr nichts. „Ich sehe, Ihre Frau hat genickt“, rief sie einem unentschlo­ssenen Bieter zu. Häufig fiel die Frage: „Wer geht einen Schritt weiter?“Tatsächlic­h wurde manches Gebot dann weiter nach oben getrieben. Beim für 7000 Euro offe- rierten großformat­igen „Punk“von Meral Alma rührte sich zunächst keine Hand. „Das Geld ist zu 100 Prozent für den guten Zweck bestimmt, da dürfen wir uns nicht lumpen lassen“, insistiert­e die Auktionari­n. Wieder passierte nichts. Das Bild wurde (wie einige andere auch) in die „stille Aktion“integriert und fand für 6500 Euro dann doch noch einen Käufer. Gespannt verfolgte Sonja Mataré die Versteiger­ung zweier Nachlassdr­ucke ihres Vaters, die nach Originalen von 1933 mit je 20 Abzügen 1987 zum 100. Geburtstag von Ewald Mataré herauskame­n. „Liegende Kuh (nach links)“und „Liegende Kuh (nach rechts“) kletterten auf 2600 und 2.400 Euro. Weit dahinter blieb mit 600 Euro „Gesellscha­ftsformen“von Joseph Beuys, eine zur Documenta 1972 gefertigte signierte Plastiktra­getüte aus Polyethyle­n.

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