Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Studieren vorab probieren

- VON KATHARINA HAMACHER

Im Rahmen des Programms One Week Student begleiten Schüler Studenten im Uni-Alltag. So können Fehlentsch­eidungen minimiert werden.

Darüber, dass sie nach dem Abitur ein Studium beginnen möchten, sind sich viele Schüler im Klaren. Welche Inhalte die richtigen sind, ist eine ganz andere Frage. Schließlic­h ist die Auswahl riesig. Viele Abiturient­en schreiben sich für Studiengän­ge ein, über deren Inhalt sie kaum informiert sind. Die Folge ist häufig ein schnelles Ende der gerade erst begonnenen akademisch­en Laufbahn: Rund 28 Prozent brechen ihr Studium ab.

Genau das soll das kostenlose Programm One Week Student des Berliner Start-ups One Week Experience verhin- dern. Nach der Devise „Probieren geht über Studieren“erhalten Schüler die Möglichkei­t, Studierend­e einige Tage an der Universitä­t oder Fachhochsc­hule zu begleiten und sich so selbst ein authentisc­hes Bild zu machen.

Während dieser Zeit können die Schüler bei ihren Paten wohnen und haben genügend Zeit, alle Fragen rund ums Studentenl­eben zu stellen. Über die digitale Plattform oneweekexp­erience.de können sie Studierend­e ihres Wunschfach­es finden, sogenannte Experience­s anfragen und sie anschließe­nd besuchen. Auf der Plattform sind mehr als 2.300 Studierend­e angemeldet, die an über 150 Hochschule­n in fast 100 Städten Schnupperw­ochen in mehr als 500 Studiengän­gen anbieten. Registrier­te Studienint­eressierte können darunter dank Filterfunk­tionen einfach nach geeigneten Angeboten suchen.

Als Janna Schmidt im vergangene­n Jahr über die Fach- schaft von dem Programm erfuhr, war sie begeistert. „Ich habe mich direkt registrier­t, weil ich das Angebot super finde“, sagt die 24-Jährige, die an der Rheinische­n FriedrichW­ilhelms-Universitä­t Bonn Deutsch und Mathematik auf Lehramt studiert. Daher war sie sofort dabei, als Emma aus Münster sie über die Website anschrieb. Drei Tage lang verbrachte die Abiturient­in bei ihrer Patin im Rheinland und begleitete Janna Schmidt und ihre Kommiliton­en nicht nur zu den Vorlesunge­n. „Ich habe Emma auch das soziale Studentenl­eben außerhalb der Uni gezeigt“, erinnert sich Janna. „Wir waren gemeinsam in der Mensa und abends mit meinen Freunden unterwegs.“

Janna Schmidt bewundert den Mut der damals 17-Jährigen, allein durch halb Nordrhein-Westfalen zu reisen, um in die Bonner Studiengän­ge hineinzusc­hnuppern. „Das hätte ich mich damals bestimmt nicht getraut“, blickt die Mas-

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