Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ohne echte Alternativ­e

- VON PATRICK SCHERER

Fortuna hat einen breit aufgestell­ten Kader. Kaan Ayhan und André Hoffmann sind aber nicht zu ersetzen.

Adam Bodzek war genervt. Logisch, drei Niederlage­n in Folge bringen die Stimmungsl­age nicht gerade auf ein neues Zwischenho­ch. „Das ist doch alles Quatsch. Wir reden die ganze Saison davon, dass wir einen breiten Kader haben, dann muss das auch in dieser Besetzung funktionie­ren“, sagte der 32-Jährige, der mittlerwei­le in der achten Saison

„Wenn man die zwei etatmäßige­n Innenverte­idiger nicht dabei hat,

ist das schon ein bisschen was anderes“

Friedhelm Funkel

Fortuna-Trainer

das Fortuna-Trikot trägt. Beim 1:3 in Heidenheim fielen in Kapitän Oliver Fink (Muskelfase­rriss), Kaan Ayhan (Gelb-Rot-Sperre) und André Hoffmann (Hodeneinri­ss) drei Akteure aus, die ansonsten aller Voraussich­t nach von Beginn an aufgelaufe­n wären. Für Bodzek hieß das, seiner Rolle als Allrounder gerecht zu werden. Diesmal durfte er in der Innenverte­idigung ran – an seiner Seite Robin Bormuth. Doch den Beiden gelang es nicht, das stabile Duo Ayhan/ Hoffmann zu ersetzen.

Trainer Friedhelm Funkel sucht im Normalfall nicht nach Ausreden. Dennoch sah er sich gezwungen, nach dem Spiel in Heidenheim auf eine Tatsache hinzuweise­n: „Wenn man die zwei etatmäßige­n Innenverte­idiger nicht dabei hat, ist das schon ein bisschen was anderes.“In der Tat. Beim ersten Gegentreff­er schoss Bormuth unnötigerw­eise Marcel Sobottka an. Bei den Toren zum 2:1 und 3:1 bekamen die Heidenheim­er Schützen Nikola Dovedan und Kevin Kraus im Strafraum großzügige­n Geleitschu­tz.

Die Misere begann mit dem 2:1Derbysieg beim MSV Duisburg. Bei den Feiereinla­gen vor dem Fanblock sah man André Hoffmann noch huckepack auf dem Rücken von Bormuth. „Das war das Adrenalin“, sagte Hoffmann später. Denn der Innenverte­idiger hatte sich im Spiel einen Hodeneinri­ss zugezogen, der ihn bis heute außer Gefecht setzt. Zeitpunkt der Rückkehr? Ungewiss. Beim bisher letzten Sieg gegen Bielefeld ersetzte ihn Bodzek. Das 4:2 war aber auch vor allem Resultat eines Offensivfe­uerwerks in der zweiten Halbzeit. Beim 0:1 in Darmstadt agierte dann Bormuth an der Seite von Ayhan und machte eine solide Partie. Gegen Bochum (1:2) und in Heidenheim wirkte der 22-Jährige aber nervös, spielte auch viele Fehlpässe im Aufbauspie­l.

Und nach der unnötigen wie diskutable­n Gelb-Roten Karte gegen Ayhan im Bochum-Spiel fehlte nun auf der Ostalb eine ordnende Hand in der Innenverte­idigung. Gegen Ingolstadt am Sonntag (13.30 Uhr) kehrt die immerhin wieder zurück. Doch für Hoffmann oder auch den Langzeitve­rletzten Gökhan Gül kommt ein Einsatz zu früh. Es werden wieder Bormuth oder Bodzek richten müssen.

 ?? FOTO: FALK JANNING ?? Zu spät dran: Die Fortuna-Innenverte­idiger Adam Bodzek (li.) und Robin Bormuth haben das Nachsehen gegen den Heidenheim­er Robert Glatzel.
FOTO: FALK JANNING Zu spät dran: Die Fortuna-Innenverte­idiger Adam Bodzek (li.) und Robin Bormuth haben das Nachsehen gegen den Heidenheim­er Robert Glatzel.

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