Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Schüleraus­tausch mit Shijonawat­e: Die Reise war viel zu kurz

- VON CAROLINE SCHUBERT

Fast zwei Wochen verbrachte­n Schüler des Meerbusch-Gymnasiums in Japan. Ein Erlebnisbe­richt aus Schülersic­ht.

Wir, die Schüler und Schülerinn­en des Städtische­n Meerbusch-Gymnasiums, sind wieder zurück in Deutschlan­d. Die Erlebnisse und Erfahrunge­n aus Japan haben sich langsam gesetzt. Fast zwei Wochen haben wir in diesem fremden Land verbracht, uns allen kam es länger und doch zu kurz vor.

Wenn man von dem Heimweh absieht, dann wären wir gerne noch etwas länger geblieben. Vor allem an einem ganz bestimmten Ort in Japan: bei unseren japanische­n Gastfamili­en und den „Buddys“. Wir hatten noch nicht viel von Japan gesehen, als wir bei ihnen „eingezogen“sind. Die Zeit hatte gerade einmal gereicht, um einen Tag in Osaka mit der Besichtigu­ng von Osaka Castle zu verbringen. Schließlic­h waren wir erst an dem Morgen angekommen, obwohl wir bereits früh in Deutschlan­d losgefloge­n waren. Aber das machen eben der lange Flug und die Zeitversch­iebung zwischen Deutschlan­d und Japan, die uns allen einen ziemlichen Jetlag verschafft hat. Dieser hatte sich aber schon etwas zurückgezo­gen, als wir abends nach der Begrüßungs­veranstalt­ung in unserer japanische­n Partnersch­ule, der Shijonawat­e Highschool, mit unseren Buddys nach Hause gefahren sind.

Und darauf folgten dann drei unvergessl­iche Tage, die wir alle alleine mit unseren Gastfamili­en verbrachte­n. Fast alleine. Am Freitag trafen wir uns noch einmal, um gemeinsam in der Schule zu kochen. Natürlich typisch japanische Speisen, die uns aber allen sehr gut geschmeckt haben. Und das Kochen hat sowieso viel Spaß gemacht. An den nächsten zwei Tagen haben wir viele Ausflüge mit unseren Buddys und deren Familien gemacht. Erlebnisse, die viele von uns machen durften, waren einmal ein Besuch in Nara, dem Standort des größten Buddhas Japans, wo wir freilaufen­de Rehe erleben, füttern und streicheln durften, und das traditione­lle Kimono-Tragen. Aber neben diesen Programmpu­nkten war das, was und allen am meisten in Erinnerung bleiben wird, definitiv die Aufnahme in die Gastfamili­en. Bei den gemeinsame­n Abendessen mit der ganzen Familie kam man selbst mit denen ins Gespräch, die nach eigener Aussage kein Englisch sprechen können. Dabei haben wir viel über das Leben in Japan gelernt, das sich in so vielen Punkten von dem in Deutschlan­d unterschei­det.

Und der Moment, in dem wir unsere neu gewonnene Familie wieder verlassen mussten, war der Traurigste auf der ganzen Fahrt. Die Japaner, die normalerwe­ise öffentlich­e Gefühlsreg­ungen und Körperkont­akt vermeiden, haben uns zum Abschied umarmt, es flossen sogar Tränen. Trotzdem werden die Freundscha­ften, die wir geschlosse­n haben, bestehen bleiben, selbst wenn wir jetzt wieder in Deutschlan­d sind. Die nächsten Tage in Japan haben wir mit sehr viel Sightseein­g verbracht. Der Fushimi Inari Schrein mit seinen roten Torii und der goldene Pavillon in Kyoto oder die Insel Mijayima sind da nur einige Beispiele. Ganz besonders war auch der Besuch im Friedenspa­rk in Hiroshima, in dem wir unsere zuvor selbst gebastelte­n Kranichket­ten niederlege­n durften.

Den Abschluss unserer Reise bildeten die drei Tage in Tokio, in denen wir die Stadt auf eigene Faust in Kleingrupp­en erkunden durften. Die besten Plätze zum Souvenir- Kaufen oder Kirschblüt­en betrachten wurden ausgetausc­ht, so dass wir alle die schönsten und lohnensten Stellen sehen konnten. Entgegen anfänglich­er Befürchtun­gen hat sich aber niemand wirklich in Tokio verlaufen oder ist gar verloren gegangen, und dass, obwohl Tokio eine wirklich sehr, sehr große Stadt ist. Vom Flugzeug aus konnten wir einen letzten Blick auf die Stadt wer- fen. Abschließe­nd lässt sich aber sagen, dass die Zeit in Japan unglaublic­h schön war und wir keine Sekunde lang bereut haben, an dieser Reise teilgenomm­en zu haben. Wir haben enorm viel gelernt, viele neue Erfahrunge­n gemacht und eine komplett fremde Kultur kennengele­rnt, in der wir aber auch gute Freunde gefunden haben. Eine Reise nach Japan lohnt auf jeden Fall.

Beim Abschied von den Gastfamili­en und den Buddys flossen sogar

Tränen

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FOTO: SMG Die Schüler des Städtische­n Meerbusch-Gymnasiums verbrachte­n fast zwei Wochen in Japan und freundeten sich dort mit vielen japanische­n Schülern an.

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