Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Schüleraustausch mit Shijonawate: Die Reise war viel zu kurz
Fast zwei Wochen verbrachten Schüler des Meerbusch-Gymnasiums in Japan. Ein Erlebnisbericht aus Schülersicht.
Wir, die Schüler und Schülerinnen des Städtischen Meerbusch-Gymnasiums, sind wieder zurück in Deutschland. Die Erlebnisse und Erfahrungen aus Japan haben sich langsam gesetzt. Fast zwei Wochen haben wir in diesem fremden Land verbracht, uns allen kam es länger und doch zu kurz vor.
Wenn man von dem Heimweh absieht, dann wären wir gerne noch etwas länger geblieben. Vor allem an einem ganz bestimmten Ort in Japan: bei unseren japanischen Gastfamilien und den „Buddys“. Wir hatten noch nicht viel von Japan gesehen, als wir bei ihnen „eingezogen“sind. Die Zeit hatte gerade einmal gereicht, um einen Tag in Osaka mit der Besichtigung von Osaka Castle zu verbringen. Schließlich waren wir erst an dem Morgen angekommen, obwohl wir bereits früh in Deutschland losgeflogen waren. Aber das machen eben der lange Flug und die Zeitverschiebung zwischen Deutschland und Japan, die uns allen einen ziemlichen Jetlag verschafft hat. Dieser hatte sich aber schon etwas zurückgezogen, als wir abends nach der Begrüßungsveranstaltung in unserer japanischen Partnerschule, der Shijonawate Highschool, mit unseren Buddys nach Hause gefahren sind.
Und darauf folgten dann drei unvergessliche Tage, die wir alle alleine mit unseren Gastfamilien verbrachten. Fast alleine. Am Freitag trafen wir uns noch einmal, um gemeinsam in der Schule zu kochen. Natürlich typisch japanische Speisen, die uns aber allen sehr gut geschmeckt haben. Und das Kochen hat sowieso viel Spaß gemacht. An den nächsten zwei Tagen haben wir viele Ausflüge mit unseren Buddys und deren Familien gemacht. Erlebnisse, die viele von uns machen durften, waren einmal ein Besuch in Nara, dem Standort des größten Buddhas Japans, wo wir freilaufende Rehe erleben, füttern und streicheln durften, und das traditionelle Kimono-Tragen. Aber neben diesen Programmpunkten war das, was und allen am meisten in Erinnerung bleiben wird, definitiv die Aufnahme in die Gastfamilien. Bei den gemeinsamen Abendessen mit der ganzen Familie kam man selbst mit denen ins Gespräch, die nach eigener Aussage kein Englisch sprechen können. Dabei haben wir viel über das Leben in Japan gelernt, das sich in so vielen Punkten von dem in Deutschland unterscheidet.
Und der Moment, in dem wir unsere neu gewonnene Familie wieder verlassen mussten, war der Traurigste auf der ganzen Fahrt. Die Japaner, die normalerweise öffentliche Gefühlsregungen und Körperkontakt vermeiden, haben uns zum Abschied umarmt, es flossen sogar Tränen. Trotzdem werden die Freundschaften, die wir geschlossen haben, bestehen bleiben, selbst wenn wir jetzt wieder in Deutschland sind. Die nächsten Tage in Japan haben wir mit sehr viel Sightseeing verbracht. Der Fushimi Inari Schrein mit seinen roten Torii und der goldene Pavillon in Kyoto oder die Insel Mijayima sind da nur einige Beispiele. Ganz besonders war auch der Besuch im Friedenspark in Hiroshima, in dem wir unsere zuvor selbst gebastelten Kranichketten niederlegen durften.
Den Abschluss unserer Reise bildeten die drei Tage in Tokio, in denen wir die Stadt auf eigene Faust in Kleingruppen erkunden durften. Die besten Plätze zum Souvenir- Kaufen oder Kirschblüten betrachten wurden ausgetauscht, so dass wir alle die schönsten und lohnensten Stellen sehen konnten. Entgegen anfänglicher Befürchtungen hat sich aber niemand wirklich in Tokio verlaufen oder ist gar verloren gegangen, und dass, obwohl Tokio eine wirklich sehr, sehr große Stadt ist. Vom Flugzeug aus konnten wir einen letzten Blick auf die Stadt wer- fen. Abschließend lässt sich aber sagen, dass die Zeit in Japan unglaublich schön war und wir keine Sekunde lang bereut haben, an dieser Reise teilgenommen zu haben. Wir haben enorm viel gelernt, viele neue Erfahrungen gemacht und eine komplett fremde Kultur kennengelernt, in der wir aber auch gute Freunde gefunden haben. Eine Reise nach Japan lohnt auf jeden Fall.
Beim Abschied von den Gastfamilien und den Buddys flossen sogar
Tränen