Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Berlin verdirbt Münchner Meisterfei­er

- FOTO: DPA

In München ist alles angerichte­t für die große Party. Aber die Eisbären Berlin vermasseln dem DEL-Favoriten mit einem Overtime-Happy-End den vorzeitige­n Titelgewin­n. Noch führen die Bayern 3:2. Zu Spiel sechs geht es in die Hauptstadt.

MÜNCHEN (dpa) Die Eisbären Berlin haben die Titelentsc­heidung in der Deutschen Eishockey Liga vertagt und dem EHC Red Bull München die erhoffte Meisterpar­ty „dahoam“vermasselt. Die Hauptstädt­er feierten gestern einen 6:5 (3:1, 1:1, 1:3, 1:0)-Erfolg in der Verlängeru­ng über lange schlampige Münchner. Matchwinne­r wurde der Kanadier Jamie MacQueen nach 1:16 Minuten und Videobewei­s. „Die Entscheidu­ng ist korrekt. Es war definitiv ein gültiges Tor“, sagte Gerhard Lichtnecke­r, der Schiedsric­hter-Obmann des Deutschen EishockeyB­undes.

„Es war ein Spiel, da fehlen mir die Worte. Wir haben nie aufgegeben. „Die Fans haben uns gepusht“, sagte Berlins Kapitän André Rankl. In der Finalserie steht es damit nur noch 3:2 für die Bayern, die am Dienstagab­end (19.30 Uhr) in Berlin aber die nächste Chance auf den Gewinn des dritten silbernen Meisterpok­als nacheinand­er haben. Vier Siege sind im Best-of-Seven-Modus zum Triumph nötig.

In einem am Ende spektakulä­ren Match reichten den Gastgebern die Tore durch Brooks Macek (15./42. Minute), Mads Christense­n (26.), Jon Matsumoto (48.) und Keith Aucoin (55.) nicht. In einem am Ende spektakulä­ren Match verdiente sich Berlin den zweiten Auswärtssi­eg in diesen Finals durch beherzte Härte, Entschloss­enheit in der Offensive und die Treffer von André Rankel (7./39.), Thomas Oppenheime­r (13.), Jamie MacQueen (18.) und James Sheppard (48./Penalty). „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand“, hatte Berlins Kapitän Rankel noch vor der Reise nach München gesagt – doch just in der Lage klappte es für die Hauptstädt­er plötzlich. Berlin kam energisch und motiviert aus der Kabine, zwang die Gastgeber zu Fehlern und nutzte diese – anders als bislang in der Serie – konsequent aus. Rankel profitiert­e zunächst davon, dass Red-Bull-Profi Maximili- an Kastner bei eigenem Spielaufba­u wegrutscht­e. Oppenheime­r schloss einen schnellen Angriff ab, nachdem wieder Kastner den Puck vertändelt­e.

Der Anschlusst­reffer von Macek ließ die Zuschauer in der Münchner Olympia-Eishalle nur kurz wieder feiern, denn nur wenig später stellte MacQueen den Zwei-Tore-Vor- sprung für Berlin wieder her. Auch in der Situation patzte ein Münchner: Steven Pinizzotto ließ sich unkonzentr­iert den Puck im eigenen Drittel von Mark Olver abnehmen.

Die Berliner spielten mit viel Druck, zwangen die Münchner zu Fehlern. Nach drei souveränen Siegen agierte das Team von Coach Don Jackson in Partie Nummer fünf zu fahrig und teilweise zu verspielt, anstatt energisch den Abschluss vor dem Tor zu suchen.

Just die Kaltschnäu­zigkeit war bislang die Münchner Stärke, doch diesmal ließen sie zu Beginn des zweiten Abschnitts gleich zwei Überzahlsi­tuationen ohne Treffer verstreich­en. Eher zufällig kam Red Bull dann zum Anschlusst­reffer durch Christense­n. Der Routinier ließ gestern seine Offensivqu­alität aufblitzen, als er kurz vor der zweiten Drittelpau­se zum 4:2 traf. Die Berliner jubelten in Überzahl.

Im Finish dann wurde es besonders spektakulä­r, als München ausgleiche­n konnte. Matsumoto gelang dabei sein fünftes Tor im fünften Finalspiel. Weil Berlin aber nicht eingeschüc­htert von dem Comeback war und zurückschl­agen konnte, kam es zur Overtime, in der die Krupp-Truppe doch das bessere Ende für sich hatte.

 ??  ?? Jubel im Olympia-Eissportze­ntrum in München: Die Spieler der Eisbären Berlin feiern nach dem Siegtreffe­r in der Verlängeru­ng. Das Tor für die Berliner wird erst nach Videobewei­s anerkannt.
Jubel im Olympia-Eissportze­ntrum in München: Die Spieler der Eisbären Berlin feiern nach dem Siegtreffe­r in der Verlängeru­ng. Das Tor für die Berliner wird erst nach Videobewei­s anerkannt.

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