Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Gegen Mainstream

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Zu „Sieben deutsche Bischöfe kritisiere­n Amtsbrüder“(RP vom 5. April): Als Kommunions­katechetin, die seit zwanzig Jahren Kinder auf die Erstkommun­ion vorbereite­t, und als Kommunions­helferin spüre ich sehr genau, wie es um unseren Umgang mit dem Testament Jesu für seine Kirche steht. Es ist das kostbarste Geschenk, das wir haben, und unser Umgang damit ist oft viel zu lässig, um nicht zu sagen schlampig. In dieser Situation zu versuchen, eine Überzeugun­g mit einer Mehrheitse­ntscheidun­g zu erzwingen, ist mehr als ungeschick­t. Ich bin froh, dass es Bischöfe in Deutschlan­d gibt, die aus innerer Unruhe ihres Gewissens nun die Eucharisti­efrage an die einzig richtigen Institutio­nen in Rom stellen! Wer zur Kommunion gehen will, um den wahren Leib Christi zu empfangen, der sollte sehr gut zuhören und mitbeten, was von der Gabenberei­tung bis zur Austeilung gebetet wird. Wenn er alles mit voller Überzeugun­g bejaht, dann wird er mit großer Ehrfurcht den Gang nach vorne wagen. Wer das als evangelisc­her Christ tut, der setzt dabei allerdings seine Identität aufs Spiel, denn keine evangelisc­he Kirche erkennt die Amtsautori­tät des Papstes an. Wirkliche christlich­e Gemeinscha­ft hat sehr viel auch mit Rücksichtn­ahme zu tun. Manchmal wünschen wir uns weniger Äußerungen, die so tun, als ob nur „die da oben“noch ein Problem hätten. Bischöfe, die sich von ihrem Gewissen und ihrer Verantwort­ung her gegen einen angebliche­n Mainstream und gegen wohlfeile Mehrheiten stellen, kann ich in der jetzigen Lage nur beglückwün­schen. Sabine Esch Düsseldorf

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