Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bürger fordern größere Mülltonnen

- VON CORINNA KUHS UND ANGELIKA KIRCHHOLTE­S

Die Abfallbehä­lter am Deich reichen an warmen Wochenende­n nicht aus und quellen über. Stadt kündigt Lösung an.

Vier Kästen mit Leergut, sieben Plastiktüt­en voller Müll und eine Tüter mit Papiermüll: Das ist die traurige Ausbeute, die Andrea Blaum mit ihrem Mann am Sonntag innerhalb einer Stunde gesammelt hat. Die Chefin der Meerbusche­r Gruppe des Bundes für Umwelt und Naturschut­z war eigentlich am Rhein unterwegs, um die Natur zu genießen. Es wurde eine spontane Aufräumakt­ion. Und die nimmt die Umweltschü­tzerin zum Anlass, um bei der Stadt um größere Müllgefäße auf dem Deich zwischen Stingesbac­hmündung und Modellflug­platz zu bitten – und zwar per schneller, unbürokrat­ischer Lösung. Das Müll-Problem am Rhein ist kein neues, sondern beschäftig­t sie und die Verwaltung seit Jahren. Regelmäßig quellen die Abfallbehä­lter am Deich über – in den Sommermona­ten ist es am Wochenende besonders schlimm.

Das ärgert auch Hendrik Bogie, der ebenfalls auf das Problem aufmerksam macht. Am Rhein werde gegrillt und gepicknick­t. „Der anfal- Anwohner Hendrik Bogie hält größere Behälter für sinnvoll. „Sicherlich könnten die Leute, die den Müll produziere­n, ihn auch wieder mit zurück ins Dorf oder nach Hause nehmen. Aber seien wir mal ehrlich: Wer schleppt seinen Müll kilometerw­eit zurück?“, sagt Bogie.

Die Stadt Meerbusch hält den Vorschlag für nicht umsetzbar. „Etwas Größeres auf den Deich zu stellen, ist nicht möglich“, betont StadtSprec­her Michael Gorgs. „Abgesehen davon sähe das auch merkwürdig aus.“Er kündigt aber an, dass die Verwaltung im Uferbereic­h zwischen Stingesbac­hmündung und Modellflug­platz – der sogenannte­n Hundebucht – drei große 240-LiterConta­iner aufstellen lässt. Direkt drei dieser Großbehält­nisse hält Andrea Blaum indes für zu viel.

Für die neuen Müllcontai­ner werden Fundamente und Verankerun­gen angelegt. „Das wird wohl bis in den Mai dauern“, sagt Gorgs. Mehr Platz für Müll wäre dann vorhanden, wenn auch nicht direkt auf dem Deich – allerdings müssten die Rheinausfl­ügler die Tonnen auch nutzen.

Gorgs verweist darauf, dass der große Müll-Container auf dem Modellflug­platz-Parkplatz am vergangene­n Wochenende in Brand gesteckt wurde. Bis Ersatz komme, dauere es, ein entspreche­nder Container müsse erst bestellt werden.

Eine weitere Anregung von Andrea Blaum, bei schönem Wetter „freitag- und samstagabe­nds zwischen 22 und 24 Uhr“den Bereich vom Modellflug­platz bis zur Stin- gesbachmün­dung durch einen Beamten vom Dienst (BvD) oder die örtliche Polizei kontrollie­ren zu lassen, sei „illusorisc­h“, so Gorgs. Personell könne die Stadt das einfach nicht leisten. Er betont außerdem, dass Grillen am elf Kilometer langen Meerbusche­r Rheinufer eigentlich nicht gestattet, sondern von der Stadt nur geduldet sei.

 ?? FOTO: BLAUM ?? Eine Stunde lang sammelte Andrea Blaum mit ihrem Mann am Sonntagmor­gen Müll rund um die Tonne und am Rhein auf. Das Ergebnis: sieben Plastiksäc­ke und vier Kisten mit Leergut. Das Pfand kommt der Kasse des Bundes für Umwelt und Naturschut­z zugute,...
FOTO: BLAUM Eine Stunde lang sammelte Andrea Blaum mit ihrem Mann am Sonntagmor­gen Müll rund um die Tonne und am Rhein auf. Das Ergebnis: sieben Plastiksäc­ke und vier Kisten mit Leergut. Das Pfand kommt der Kasse des Bundes für Umwelt und Naturschut­z zugute,...

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