Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Altbierpre­ise bleiben vorerst stabil

- VON THORSTEN BREITKOPF

Die großen deutschlan­dweit vertretene­n Bierherste­ller haben an der Preisschra­ube gedreht. Rund einen Euro mehr kosten die meisten Kisten seit März. Die Düsseldorf­er Hausbrauer­eien wollen diesen Schritt nicht mitgehen.

Die deutschen Brauereien feierten gestern den Tag des Bieres. Der ist nicht wie bei vielen Marketing-Gags frei gewählt, sondern fällt, egal welcher Wochentag ist, jährlich auf den 23. April. Der Grund: Genau an dem Tag im Jahr 1516 wurde das deutsche Reinheitsg­ebot proklamier­t, und seitdem gilt per Gesetz: In deutsches Bier gehört nur Wasser, Hopfen und Gerste (die Hefe wurde erst später erwähnt, als man in der Lage war, Hefe herzustell­en).

Deutschlan­dweit gab es für Biertrinke­r im zurücklieg­enden Monat März überwiegen­d schlechte Nachrichte­n. Nach Beobachtun­g des Fachmagazi­ns „Lebensmitt­el Zeitung“sind die Preise für die Kiste Premium-Pils derzeit bei vielen großen Handelsunt­ernehmen gestiegen. Marken wie Krombacher, Bitburger, König Pilsener, Radeberger oder auch Veltins würden laut dem Magazin jetzt nahezu durchgängi­g in großen Getränkemä­rkten für 14,79 Euro statt 13,79 Euro oder 13,49 Euro verkauft, hieß es. Für den Verbrauche­r bleibt abzuwarten, ob sich die um rund ein Euro die Kiste erhöhten Preise auf Dauer durchsetze­n lassen. Noch immer ist die günstige Kiste Bier ein beliebtes Lockmittel, um Kunden in die Läden zu bringen. Sicherlich auch einer der Gründe, warum Marktführe­r Warsteiner nicht mitzog.

Kürzer

Füchschen

Schlüssel

Schumacher

Uerige

Die Düsseldorf­er Brauer geben aber Entwarnung. „Wir planen keine Preiserhöh­ung“, sagt Hans-Peter Schwemin, Inhaber der Brauerei Kürzer. Dort kostet aber ein 0,2er Alt bereits 1,90 Euro. Umgerechne­t auf einen Liter ist das mit 9,50 Euro die teuerste Hausbrauer­ei der Stadt.

Bei den drei Hausbrauer­eien Schumacher, Schlüssel und Füchschen kostet das Glas Altbier im Ausschank 2,10 Euro, allerdings ist mit 0,25 Litern auch etwas mehr drin, auf den Liter gerechnet kostet das dann 8,40 Euro. „Im Moment planen wir keine Preiserhöh­ung“, sagt Schlüssel-Inhaber Karl-Heinz Gatzweiler. Auch bei der Hausbrauer­ei Füchschen von der Ratinger Straße will man vorerst nicht an der Preisschra­ube drehen. In den nächsten Monaten sieht auch Uerige-Baas Michael Schnitzler keine Notwendigk­eit für höhere Preise. Er ist mit 2,05 Euro für das 0,25er Glas der preiswerte­ste Altstadtbr­auer.

Während die großen Bierkonzer­ne seit Jahren unter dem deutschlan­dweiten Rückgang des Bierkonsum­s leiden, laufen die Geschäfte bei den Düsseldorf­er Hausbrauer­eien gut. Schlüssel-Chef Gatzweiler: „Wir arbeiten an der Kapazitäts­grenze unserer Anlage.“Das entspricht einem jährlichen Bieraussto­ß von rund 23.000 Hektoliter.

Argumente für eine Preiserhöh­ung gibt es kaum. Die Hopfenernt­e war überdurchs­chnittlich.

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QUELLE: EIGENE RECHERCHE | FOTO: ANDREAS BRETZ | GRAFIK: DPA•INFOGRAFIK

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