Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Höhere Geländer für rund 200 Düsseldorf­er Brücken

- VON UWE-JENS RUHNAU

DÜSSELDORF Kommt auf deutsche Städte und Gemeinden eine Kostenlawi­ne wegen ihrer Brückengel­änder zu? Neue Brücken müssen laut einer Vorschrift der Bundesanst­alt für Straßenwes­en Geländer von 1,30 Meter Höhe haben, wenn der Radweg direkt an ihnen vorbeiführ­t. Die Stadt Düsseldorf erarbeitet nun einen Mehrjahres­plan zur Aufstockun­g bestehende­r Geländer und kalkuliert vorerst mit Kosten von 15 Millionen Euro. Betroffen sind rund 200 Brücken im Stadtgebie­t. Die Düsseldorf­er Verkehrsde­zernentin Cornelia Zuschke hat das Thema beim Deutschen Städtetag eingebrach­t, eine Abstimmung unter den Kommunen beginnt nun.

Das Thema ist rechtlich diffizil und beruht auf Vergabereg­eln. Die Vorgaben der Bundesanst­alt für Straßenwes­en in den „Zusätzlich­en Technische­n Vertragsbe­dingungen und Richtlinie­n für Ingenieurb­au- werke“beziehen sich auf Brücken des Bundes. Die notwendige Geländerhö­he zum Schutz für Radfahrend­e ist laut Zuschke in den letzten zehn Jahren drei Mal nach oben verändert worden. Die Kommunen, so heißt es beim Städtetag, müssten im Falle eines Unfalls jedoch damit rechnen, dass ihnen ein Richter ihre Verkehrssi­cherungspf­licht nach neuesten Maßstäben vorhält. Diesem Risiko und möglichem Schadeners­atz will sich die Stadt Düsseldorf nicht aussetzen. Da viele Städte die Millionenk­osten vielleicht nicht tragen können, bringt Zuschke ein Konjunktur­programm ins Spiel.

In Düsseldorf hat man die Geländer der Rheinknieb­rücke zuletzt auf 1,30 Meter gebracht. Bei der Theodor-Heuss-Brücke soll dies beim Neubau des Fußweges geschehen. Es gibt aber auch die Möglichkei­t, einen Radweg einfach zu verlegen. Diesen Weg ist laut Zuschke die Stadt Bremerhave­n bei der Brückensan­ierung gegangen.

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