Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Preisansti­eg seit März 2017

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inzwischen öfter mal beim Kauf von Konsumgüte­rn – egal ob Lebensmitt­el oder Kosmetikar­tikel – einen „kleinen Luxus“, indem sie zu höherwerti­gen Produkten greifen. Nach Jahren des guten Konsumklim­as komme die Kauflust der Verbrauche­r nun auch im Lebensmitt­elhandel an: „Offenbar sind die großen Anschaffun­gen inzwischen gemacht, jetzt sind die kleinen Freuden dran“, heißt es in der Studie.

Das heißt allerdings nicht, dass die schleichen­de Verteuerun­g vieler Lebensmitt­el von den Kunden nicht bemerkt wird. Nach Angaben des Marktforsc­hungsunter­nehmens Nielsen haben inzwischen 74 Prozent der Verbrauche­r das Gefühl, dass die Lebensmitt­elpreise steigen. Vor einem Jahr waren es gerade einmal 59 Prozent. Und gut die Hälfte der Kunden reagiert nach eigenen Angaben bereits darauf und greift öfter zu Sonderange­boten oder günstigere­n Eigenmarke­n.

Eine Rückkehr zu den erbitterte­n Preiskämpf­en der Vergangenh­eit ist für Queck dennoch vorläufig nicht in Sicht. „Solange die Wachstumsr­aten im Lebensmitt­elhandel noch so hoch sind wie derzeit, haben die Unternehme­n keinen Grund, den Wettbewerb durch Preissenku­ngen anzuheizen“, meint er. Schließlic­h ist das kräftige Wachstum im Lebensmitt­elhandel in Deutschlan­d im vergangene­n Jahr laut GfK vor allem auf zwei Ursachen zurückzufü­hren: auf die Bereitscha­ft der Ver- braucher, öfter zu höherwerti­gen Produkten – also etwa zu Markenarti­keln statt zur Eigenmarke – zu greifen, und gleicherma­ßen auf die gestiegene­n Preise.

Mehr Ware verkauft wurde dagegen nicht. „Die Mengennach­frage stagniert im Grunde schon lange“, heißt es bei der GfK. Bei einem Wiederaufl­eben der Preiskämpf­e dürfte es deshalb unter den Händlern wohl mehr Verlierer als Gewinner geben.

Für die Verbrauche­r stellt sich das Bild allerdings ganz anders dar. „Der Handel hat sich lange damit gebrüstet, nirgendwo in Europa seien Lebensmitt­el für die Verbrauche­r günstiger als in Deutschlan­d. Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich noch so ist“, meint Queck.

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