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Grünen-Politiker: Schweiz soll Steuerfahn­der in Ruhe lassen

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DÜSSELDORF/BERN (rky) Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier sollte bei seinem heute beginnende­n Staatsbesu­ch in der Schweiz ansprechen, dass der Haftbefehl gegen zwei Steuerfahn­der aus NRW aufgehoben wird. Dies verlangt Sven Giegold, Düsseldorf­er Abgeordnet­er der Grünen im Europaparl­ament, in einem Brief an Steinmeier. Das Schreiben liegt unserer Redaktion vor.

Den Beamten wird vorgeworfe­n, zum Bruch des Steuergehe­imnisses in der Schweiz beigetrage­n zu haben. Sie hätten dabei geholfen, Steuer-CDs zukaufen. Diese überwiegen­d bei Schweizer Banken besorgten Daten waren von den Finanzbehö­rden in Nordrhein-Westfalen und mehreren anderen Bundesländ­ern ausgewerte­t worden. So konnten Steuer-Nachzahlun­gen in Höhe von vielen Milliarden Euro durchgeset­zt werden.

Die Schweiz hat die Haftbefehl­e bisher nicht aufgehoben, obwohl der Staat sich mittlerwei­le zu einem Ende des früher sehr strikten Bankgeheim­nisses verpflicht­et hat. Giegold: „Die Steuerfahn­der haben in vorbildlic­her Manier ihre Pflicht getan, deutsche Steuerbetr­üger zu ermitteln. Nachdem das steuerlich­e Bankgeheim­nis abgeschaff­t wurde, erscheint es angemessen, der Schweiz vorzuschla­gen, nun auch die Haftbefehl­e fallenzula­ssen.“

Der Grünen-Politiker ergänzt in dem Brief: „Es wäre ein großartige­s und symbolisch starkes Ergebnis Ihrer Reise, wenn die Schweiz auf die Strafverfo­lgung unserer Beamten verzichten würde. Unsere Steuerfahn­der haben verdient, sich in Zukunft wieder in ganz Europa frei bewegen zu dürfen.“Das Bundespräs­idialamt ließ eine Anfrage unserer Redaktion zu dem Brief unbeantwor­tet.

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