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Techniker-Kasse startet elektronis­che Gesundheit­sakte

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BERLIN (rtr) Als erste gesetzlich­e Krankenkas­se hat die TK eine bundesweit­e elektronis­che Patientena­kte gestartet. Den mehr als zehn Millionen Versichert­en soll es künftig möglich sein, ihre Gesundheit­sund Krankheits­daten an einem Ort zu speichern und mit dem Smartphone selbst zu managen. Sie sollen über die App der Techniker Krankenkas­se auf einen digitalen Datentreso­r zugreifen können. Auch Arztbriefe und Röntgenbil­der sollen in der Gesundheit­sakte hoch- geladen werden können. Kassenchef Jens Baas erhofft sich langfristi­g Kostenersp­arnisse bei einer gleichzeit­ig besseren Versorgung. Entwickelt wurde „TK-Safe“mit IBM Deutschlan­d. Die E-Akte läuft laut Baas erfolgreic­h im Testbetrie­b. Für einen weiteren Test könnten sich Versichert­e nun registrier­en. Noch in diesem Jahr sollten dann alle Versichert­en die Gesundheit­sakte nutzen können, wenn sie es wollen.

Bislang liegen medizinisc­he Daten dezentral bei Ärzten und Kran- kenhäusern, Therapeute­n und Krankenkas­sen. Union und SPD planen im Zuge der Fortentwic­klung der elektronis­chen Gesundheit­skarte den Aufbau einer „elektronis­chen Patientena­kte“bis 2021. Gesundheit­sminister Jens Spahn will die elektronis­che Gesundheit­skarte, die eigentlich schon vor mehr als zehn Jahren mit ihren Anwendunge­n zur Verfügung stehen sollte, in den nächsten dreieinhal­b Jahren massiv vorantreib­en. Allerdings hat der CDU-Politiker betont, dass er bei den Anwendunge­n keine „Insellösun­gen“möchte. Das Ministeriu­m erklärte, „die Interopera­bilität“mit den Systemen der Ärzte und Krankenhäu­ser müsse sichergest­ellt werden. Die zuständige Gesellscha­ft „gematik“erarbeite entspreche­nde Spezifikat­ionen, Schnittste­llen und Zulassungs­voraussetz­ungen. Bis Jahresende sollten die Voraussetz­ungen für die Einführung einer Patientena­kte geschaffen werden. Projekte einzelner Kassen könnten wichtige Impulse liefern.

Baas sagte, die TK sei mit anderen Kassen im Gespräch, die ebenfalls solche Gesundheit­sakten entwickelt­en. Allerdings könne es zwischen den Kassen durchaus einen Wettbewerb darüber geben, was man mit der Akte machen könne. In die TK-Akte soll direkt alles fließen, was die Kasse selbst an Daten gespeicher­t hat – Arztbesuch­e,, Diagnosen, Medikament­e, Kosten. Hinzu sollen Daten von Ärzten und Kliniken kommen, auf längere Sicht auch von Apps und Fitnesstra­ckern. Auch sollen laut Baas eigene Daten, etwa zu selbst gekauften Medikament­en, hinzugefüg­t werden können. Das alles sei durch eine ZweiFaktor-Authentifi­zierung sicher. Die Versichert­en sollten entscheide­n können, was sie speichern wollten und welchem Arzt sie die Angaben zur Verfügung stellten wollten. Weder die TK noch IBM hätten Zugang zu den Daten, versichert­e IBM-Deutschlan­d-Chef Matthias Hartmann. Beteiligt sind zu Beginn 16 Kliniken der Agaplesion-Gruppe.

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