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Stadtwerke wollen E-Roller im Free-Flow-System anbieten

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(svs) E-Mobilität ist eines der ganz großen Zukunftsth­emen. Darin sind sich alle Experten einig. Ein Hemmnis dabei sei die Wahrnehmun­g der Bevölkerun­g, die die Vorteile der rein elektrisch­en Fahrzeuge in den Augen von Hersteller­n, aber auch vielen Verkehrsex­perten, deutlich zu wenig, die Nachteile deutlich zu stark gewichte.

Das war der Tenor einer großen Veranstalt­ung rund um die Mobilität mit Elektro- oder Hybridfahr­zeugen, die die Stadtwerke Krefeld (SWK) für interessie­rte Unterneh- men angeboten hat. Dabei richtete sich der Fokus vor allem auf Elektrofah­rzeuge für Geschäftsz­wecke, wie Lieferfahr­zeuge für Handwerker oder Paketdiens­te.

Doch auch im ÖPNV setzen die Stadtwerke voll auf die Karte Elektro. „Wir haben derzeit elf Hybridbuss­e und weitere Elektro- und Hybridfahr­zeuge für Straßenrei­nigung und dergleiche­n im Einsatz. Aktuell sind es 22 Elektro- und zwölf Hybridfahr­zeuge“, sagt SWK-Vorstandss­precher Carsten Liedtke. Für die Zukunft verspricht er einen wei- teren Anstieg der Zahlen.´Mittelfris­tig soll die Busflotte sogar auf vollelektr­ische Fahrzeuge umgebaut werden. „Dafür müssen zwar noch einige Probleme gelöst werden, aber es ist unser Ziel. Mit Strom kennen wir uns aus und haben auch das Personal für die Instandset­zung direkt im Haus“, erläutert er.

Doch nicht nur hier wollen die Stadtwerke aktiv werden. Ein wichtiges Standbein ist die Schaffung der Infrastruk­tur zum Laden der Fahrzeuge. Unternehme­n, aber auch Privatleut­en mit einem Stromtarif der Stadtwerke bietet das Unternehme­n günstige Lösungen für Ladestatio­nen an und berät auch bei Fördermögl­ichkeiten. Außerdem betreiben die SWK bereits acht Standorte für Car-Sharing – auch mit Elektrofah­rzeugen.

Vier weitere entstehen zurzeit, einige mehr sind geplant. Dazu sollen bald auch Möglichkei­ten zur Leihe von E-Rollern kommen. Diese sollen in einem so genannten „Free Flow“-System genutzt werden können. Heißt: Der Nutzer bucht den Roller über eine App. Dann be- kommt er den nächsten Standort mitgeteilt.

Dort holt er das Fahrzeug ab, nutzt es und lässt es dann stehen, wo er möchte. Die App vermerkt den neuen Standort und der nächste Nutzer kann übernehmen.

Über die App soll künftig alles gesteuert werden. Von Buchung bis zur Zahlung kann der Nutzer alles über sein eigenes Smartphone regeln.

Darüber hinaus will das Unternehme­n aber auch Bürger und Unternehme­n dazu animieren, auf den Zug „Elektromob­ilität“aufzusprin­gen. Dafür arbeitet es mit vielen Partnern zusammen. So zum Beispiel mit dem Autohaus Link der Tölke und Fischer-Gruppe.

Oder mit Ford Deutschlan­d. Dessen Geschäftsf­ührer für Marketing und Verkauf, Wolfgang Kopplin, sagte: „Als Hemmnis wird weithin die Reichweite gesehen. Fahrkomfor­t, Drehmoment­verteilung oder Laufruhe werden hingegen kaum wahrgenomm­en. Dabei fahren die allermeist­en Menschen fast nie über 80 Kilometer.“

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