Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
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Oberschenkel gefasst und musste in der 34. Minute ausgewechselt werden. Trainer Jupp Heynckes war nach dem Spiel noch vage geblieben. „Bei Jerome ist es etwas Muskuläres, er wird wohl ausfallen“, sagte er. Am Donnerstagvormittag unterzog sich Boateng dann einer genaueren Untersuchung – mit befürchtetem Ausgang.
Dabei war Boateng erst im vergangenen Jahr von Mai bis September wegen einer schweren Oberschenkelverletzung ausgefallen. Auch bei der EM 2016 hatte er sich einen Muskelbündelriss zugezogen und danach lange gefehlt. Die Anfälligkeit schien er nach einem Extra-Programm überwunden zu ha- ben. „Als ich im Oktober kam, war er nicht fit. Dann haben wir uns aufgemacht, seine physische Verfassung zu verbessern“, hatte Heynckes noch vor dem Spiel gesagt und ergänzt: „Im Moment hat Jerome fast die alte Topform wieder, die er 2013 hatte. Er ist ein Leader der Mannschaft. Nur mit solchen Spielern können Sie in der Champions League etwas gewinnen.“Nun fällt Boateng nicht nur beim Rückspiel am Dienstag (20.45 Uhr/ZDF und Sky) in Madrid aus.
Auch Arjen Robben musste wegen muskulärer Beschwerden im linken Oberschenkel ausgewechselt werden, Javi Martinez erlitt eine Schädelprellung. Bei beiden besteht aber noch Hoffnung auf einen Einsatz im Bernabeu. Heynckes muss bereits auf Manuel Neuer, Arturo Vidal und Kingsley Coman verzichten. Auch David Alaba fiel im ersten Teil des Gigantentreffens mit Rückenproblemen aus. Und nun auch noch Boateng. Trotzdem: Noch in der Kabine beschworen die Stars des FC Bayern trotzig das „Wunder von Bernabeu“. „Es hat in der Kabine keiner gesagt, scheiße wir sind raus. Alle haben gesagt, dass noch alles drin ist“, sagte Niklas Süle. Sollte Boateng die WM wirklich verpassen, wäre der 22-jährige Süle in Russland ein aussichtsreicher Kandidat für den freien Innenverteidiger-Platz neben Mats Hummels.