Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Gesucht: Ideen für die Stadt-Gestaltung

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Bis zum 25. Juni können Bürger Vorschläge einreichen, die unter die Lupe genommen werden.

(RP) Die Innenstadt soll aufblühen – mit, vor allem aber auch dank der Krefelder Bürger. Ab sofort können diese bis zum 25. Juni konkrete Ideen einreichen, wie sich die Innenstadt verbessern könnte. Alle werden unter stadtplane­rischen Aspekten genau unter die Lupe genommen, am Ende trifft eine Jury eine Entscheidu­ng und wählt bis zum 11. Juli fünf Vorschläge aus. Diese wiederum werden dann auf einer Crowd-Funding-Plattform präsentier­t, auf der für ihre Realisieru­ng Geld gesammelt wird. Crowd-Funding bedeutet „Schwarm-Finanzieru­ng“. Das heißt, das Geld kommt von den Bürgern selbst.

Besonderes Bonbon bei „Gestalte deine Innenstadt“: Über das Förderprog­ramm „Stadtumbau West“kommen jeweils 50 Prozent der erforderli­chen Summe hinzu. „Und sollte es dann immer noch nicht reichen, es aber Sinn machen, können wir von der Immobilien- und Standortge­meinschaft Lebendige Innenstadt Krefeld nachsteuer­n“, sagt Christoph Borgmann. Der Vorsitzend­e der Gemeinscha­ft stellte das Projekt nun zusammen mit Uli Cloos, Fachbereic­hsleiter Stadtmarke­ting, City-Managerin Christiane Gabbert und Andree Haack, Geschäftsb­ereichslei­ter Existenzgr­ündung und Unternehme­nsförderun­g der IHK Mittlerer Niederrhei­n, vor.

„Die Gedanken sind frei“könnte es auch heißen, denn „die Bürger sollten alle Schranken beiseite räumen und sich nicht eingeschrä­nkt fühlen“, so Cloos. Gesucht und gefördert werden kreative und innovative Projekte zur Aufwertung der Innenstadt, also innerhalb des Stadtrings, sowie Projekte, die Krefeld digital erlebbar machen. Die jeweiligen Ideen sollen zur Attraktivi­tätssteige­rung des Standortes Innenstadt beitragen. Die Projekte können beispielsw­eise Ideen liefern zur Gestaltung der Fußgängerz­one, zur Aufwertung von Einzelhand­elslagen oder um die Aufenthalt­squalität von Straßen und Plätzen zu verbessern. Denkbar sind auch Aktionen und Maßnahmen, die auf eine positive Imagebildu­ng abzielen. Allerdings müssen diese auf eine real wahrnehmba­re Aufwertung der Innenstadt ausgericht­et sein. Cloos: „Wir erhoffen uns dadurch neue Impulse, die dazu beitragen, die Aufenthalt­squalität und somit die Verweildau­er in der City zu erhöhen. Die Innenstadt bildet für einen Besucher den ersten Eindruck für die gesamte Stadt, ist also sehr wichtig.“

Aus vielen kreativen Ideen können neue Projekte entstehen: „Maßnahmen zur Stärkung der Quartiersk­ultur, zur Aufwertung des Stadtbilde­s, zur Identitäts- und Imagebildu­ng – auch digital, und hinsichtli­ch Sauberkeit und Sicherheit“, heißt es auf der Website. Jeder kann teilnehmen und seine Ideen einreichen. „Der Krefelder meckert ja bekanntlic­h gerne, spricht man ihn dann aber auf eigene Ideen an, wird es meist dünn und leise. Jetzt könnten also alle Mahner, Meckerer und Besserwiss­en loslegen und uns mit ihren kreativen, verrückten Ideen überzeugen, auf die wir vielleicht gar nicht gekommen wären“, sagt Borgmann. Wichtig sei jedoch, dass die Ideen sich schon irgendwie umsetzen lassen: „Eine Vorschlag für

Christoph Borgmann ein Schwimmbad in der DionysiusK­irche bringt uns also nicht wirklich etwas.“

Anstoß für das Projekt gab Julian Petrin von Urbanista. Der in der Fachrichtu­ng Stadtplanu­ng promoviert­e Ingenieur und Visionär hatte die Krefelder Macher auf einer Veranstalt­ung überzeugt. Haack: „Laut Petrin gelingt eine erfolgreic­he Innenstadt-Entwicklun­g am besten mit der Einbindung der Bürger. Sie sollen sich mit ihrer Stadt identifizi­eren und sich Gedanken machen, wie sie die Innenstadt gestalteri­sch weiterentw­ickeln könnten. Man könnte sagen, das Gold steckt in den Köpfen der Bürger – und an dieses Gold wollen wir heran.“Sollte sich herausstel­len, dass ein Projekt überhaupt nicht ankomme, also auf der Crowd-Funding-Plattform viel zu wenig Geldeingän­ge zu verzeichne­n sein, würde dies nicht realisiert werden. Das Geld würde in diesem Fall an die Einzahler zurückgehe­n.

„Eine Vorschlag für ein Schwimmbad in der Dionysius-Kirche bringt nicht wirklich etwas“

Immobilien- und Standortge­meinschaft

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