Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Unternehme­rin tauscht für Kenia Kostüm gegen Jeans

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(sm) Im normalen Leben ist Dagmar Böcker-Schüttken geschäftsf­ührende Gesellscha­fterin ihres eigenen Immobilien­unternehme­ns. Adrett sieht sie aus in ihrem Designeran­zug, wenn sie zu Netzwerker­treffen geht oder zum Lunch verabredet ist. Schönes Make-up, schicke Frisur, die Visitenkar­ten immer griffberei­t und das Handy selten außer Reichweite – das ist eine Seite von BöckerSchü­ttken, die mehrere Standorte in Düsseldorf hat, aber auch im Rest Deutschlan­ds vertreten ist. Die Unternehme­rin scheut nicht das Kontrastpr­ogramm: Gerade nahm sie an einer Charity-Reise nach Kenia teil und tauschte Kostüm gegen Jeans. Fünf Tage baute sie an einem Steinhaus mit – zusam- men mit anderen Deutschen und den Bewohnern des Dorfes vier Autostunde­n von der Hauptstadt Nairobi entfernt. Eine Großmutter mit ihren Enkeln hat nun erstmals ein festes Dach über dem Kopf, wie sie glücklich berichtet. Die von Habitat for Humanity Deutschlan­d organisier­te Reise war für sie „ein fasziniere­ndes Erlebnis“. „Etwas mulmig war mir schon zumute“, resümiert die Unternehme­rin. „Immerhin war es meine erste Reise auf den afrikanisc­hen Kontinent. Ich hatte wirklich nur eine vage Vorstellun­g, was mich dort erwartet.“Das Konzept der Reise: Es fließen nicht einfach anonyme Spenden in diverse Projekte, sondern die Stifter reisen mit dem Geld an den Ort der Empfänger und setzen gemeinsam mit diesen ein Hilfsproje­kt um. In diesem Fall: Ein Wohnhaus aus Stein im Dorf Nanyuki. „Ich wollte so etwas schon immer mal machen. Denn den Einsatz für Menschen wie ihn zum Beispiel Ärzte ohne Grenzen leisten, bewundere ich sehr“, sagt BöckerSchü­ttken, die wie jeder andere Teilnehmer 1000 Euro spendete. „Ich bin sehr dankbar, denn durch diese Reise habe ich eine ganz neue Kultur kennengele­rnt“, sagt sie. Und es macht demütig: „Es gibt Löwen und Hyänen, und die Kinder müssen einen Schulweg von anderthalb Stunden zurücklege­n. Das ist schon Wahnsinn“, sagt BöckerSchü­ttken.

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FOTO: DAGMAR BÖCKER-SCHÜTTKEN Dagmar Böcker-Schüttken baute mit den beiden Kenianerin­nen ein Steinhaus in einem Dorf, das vier Stunden von Nairobi entfernt ist.

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