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Steinmeier: Wir stehen nicht vor Versagen des Rechtsstaa­ts

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BERLIN (RP) Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier hat nach den Ereignisse­n in Ellwangen vor einer Dramatisie­rung gewarnt. Steinmeier sagte der ARD: „Hier ist die Polizei an der Durchführu­ng ihrer Aufgaben gehindert worden durch Gewalt oder durch Androhung von Gewalt.“Das sei nicht hinnehmbar. Er sehe aber nicht, „dass wir vor einem Scheitern oder einem Versagen des Rechtsstaa­tes stehen, und wir sollten das den Bürgern auch nicht täglich einreden.“In Ellwangen hatten Flüchtling­e zunächst verhindert, dass die Polizei einen Mann aus einer Flüchtling­sunterkunf­t abholte. Der 23-Jährige wurde bei einem Großeinsat­z dann doch gefasst.

„Die Polizei hat, wie ich sagen würde, zunächst mal profession­ell und besonnen gehandelt“, sagte Steinmeier. „Und hat zwei Tage später, weniger als zwei Tage später, erst durchgeset­zt, was vorher unmöglich war.“Auch in der Flüchtling­spolitik müsse man sich Dingen, die Probleme machten, zuwenden, mahnte der Präsident, auch wenn die Antworten nicht einfach seien.

In der Integratio­nsdebatte fordert nach der CSU jetzt auch die CDU bundesweit­e „Rechtsstaa­tsklassen“beziehungs­weise „Wertekunde-Unterricht“für Flüchtling­skinder in Schulen. So sollten neben Sprache auch „Grundregel­n unseres Rechtsstaa­ts“vermittelt werden, wollen die Chefs der Unionsfrak­tionen in Bund und Ländern beschließe­n.

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