Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

SC West unterliegt starken Formschwan­kungen

- VON CHRISTOPH ZABKAR

Gegen abstiegsbe­drohte Hildener fanden die Oberkassel­er kein Rezept, um das gegnerisch­e Tor zu gefährden.

Dass die Partie zwischen den Fußball-Oberligist­en SC West und VfB Hilden überpünktl­ich abgepfiffe­n wurde, nahmen die Zuschauer unbeeindru­ckt zur Kenntnis. Bereits nach 65 Minuten war das Spiel eigentlich schon entschiede­n. Hildens Pascal Weber nahm Geschwindi­gkeit auf und zog wie an einer Schnur gezogen an Abwehrspie­ler und Torwart vorbei. Ein, zweimal wackelte der Stürmer dabei mit dem Körper und setzte den Ball zum 3:0Schlusspu­nkt ins Netz.

Es ist das fünfte Mal in Folge, dass eine Begegnung des SC West mit mindestens drei Toren Unterschie­d endet. Dabei stellt sich allerdings stets die Frage, in welche Richtung das Pendel ausschlägt – in Richtung Kantersieg oder Reinfall. Nach dem 7:0-Erfolg über Cronenberg schwang das Pendel diesmal jedenfalls mächtig auf die andere Seite zurück. Trotz ordentlich­er Anfangsmin­uten, in denen Andrej Hildenberg und Simon Deuß gute Chancen ungenutzt ließen, folgte ein schwacher Auftritt des Heimteams. Letztlich wirkte der Distanzsch­uss von Fabio di Gaetano wie ein Bienenstic­h, der die Leistung der Oberkassel­er hemmte.

Folglich unterliefe­n dem Tabellen-Elften schwerwieg­ende Stellungs- und Abspielfeh­ler, die der abstiegsbe­drohte VfB für sich zu nutzen wusste. Zwar hatte Weber beim 2:0 das gewisse Quäntchen Glück, als ihm der von Torhüter Sebastian Siebenbach geblockte Ball von der Brust ins Tor prallte, allerdings hatten die Hildener diese Möglichkei­ten auch erzwungen. Auf der Gegenseite befand sich die Kreativzen­trale der Westler auf Autopilot. Immer wieder versuchten es die Hausherren mit langen Bällen auf ihre drei Spitzen. Doch es war kein probates Mittel, um die fortan auf Ergebnisve­rwaltung fokussiert­en Hildener in Verlegenhe­it zu bringen. „Wir hatten andere Lösungsweg­e angesproch­en, aber diese nicht umgesetzt“, erklärte SCW-Coach Julien Schneider.

So blieb Wests kurioses Ergebniska­russell weiter in Bewegung. Laut Schneider würden die deutlichen Resultate insbesonde­re mit der Tabellenko­nstellatio­n zusammenhä­ngen. Schließlic­h befinden sich die Seinigen mit 46 Punkten jenseits von Gut und Böse. „Damit fehlen die fünf Prozent, die man auch nicht mehr künstlich erzeugen kann. Daher haben wir es wieder nicht geschafft, nach dem 0:1 die Balance zu finden“, konstatier­te Schneider. Intern haben sich die Blau-Weißen die 50-Punkte-Marke zum Ziel gesetzt. Bei dieser Endabrechn­ung würde man einen neuen Oberliga-Vereinsrek­ord aufstellen. Nächster Gegner wird Absteiger FSV Vohwinkel sein, der die beiden jüngsten Spiele sogar mit acht Gegentoren beendete. Es dürfte torreich werden.

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BENEFOTO Wests Trainer Julien Schneider war mit dem 0:3 unzufriede­n.

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