Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Brandt wird zum Rollhockey-Helden

- VON MANFRED JOHANN

In einem an Dramatik nicht mehr zu übertreffe­nden Spiel hat der TuS Nord im ersten Halbfinale um die deutsche Rollhockey-Meistersch­aft die IGR Remscheid mit 7:6 nach Penaltysch­ießen bezwungen. Um den Finaleinzu­g sicher zu haben, sind zwei Siege notwendig. Die Semifinal-Serie wird nächsten Samstag in der Hackenberg-Halle in Remscheid fortgesetz­t.

Beide Teams hatten die Partie abwartend begonnen, um nicht in die torgefährl­ichen Konter des Gegners zu laufen. Trotzdem fielen bis zum Pausenpfif­f bereits Treffer. Die 1:0Führung der Bergischen hatten Tobias Paczia (9.) und Diogo Carrilho (16.) nach 25 Minuten in einen 2:1- Vorsprung des TuS umgewandel­t. Zehn Minuten nach Wiederanpf­iff lag der Erste der Vorrunde Remscheid wieder vorne (23). Der zweite Treffen des Portugiese­n Carrilho nach 43 Minuten zum 3:3-Ausgleich sollte dann zugleich der Startschus­s für eine furiose Endphase in der regulären Spielzeit werden. Keine Minute später jubelten wieder die Gäste, als ihnen das 4:3 gelungen war (44.).

Für den TuS kein Grund zu resigniere­n. Der „fliegende Holländer“Davy van Willigen war am schnellste­n am Ball und glich zum 4:4 aus (45.). Die Remscheide­r bewiesen ihre Klasse und brachten die TuSFans durch zwei rasch folgende Tore fast zur Ruhe. 6:4 führten die BlauWeisse­n so 90 Sekunden vor dem Schlusspfi­ff und wurden von ihren Anhängern bereits als Gewinner gefeiert. Doch da hatten diese wohl die Kampfkraft der Unterrathe­r unterschät­zt. „Wir haben einfach noch daran geglaubt, dass wir das Spiel gewinnen“, meinte Trainer van Dooren hinterher. Tarek Abdalla ließ als Erster Taten folgen und verwandelt­e eiskalt den indirekten Strafschla­g, der wegen des 10. Teamfouls der IGR verhängt worden war, zum 5:6. Tus-Trainer Robbie van Dooren riskierte in dieser denkwürdig­en Partie alles und nahm 55 Sekunden vor Schluss Torhüter Jan Kutscha vom Feld. Sechs Sekunden standen noch auf der Spieluhr, als sich das bezahlt machte. Carrilho riskierte einen letzten Fernschuss und irgendein Düsseldorf­er in der Spielertra­ube vor dem Tor fälschte den Ball ab. Es stand 6:6 und zum dritten Mal in sieben Tagen hieß es für die Unterrathe­r Verlängeru­ng. Die brachte keine Treffer, so dass wieder ein Penaltysch­iessen die Entscheidu­ng bringen musste. Der TuS überrascht­e die Remscheide­r, indem er für den starken Jan Kutscha Junioren-Nationalsc­hlussmann Luca Brandt einwechsel­te. Der junge Akteur sollte tatsächlic­h zum Matchwinne­r avancieren. Er hielt alle fünf Schüsse vom Punkt. Der TuS traf nur einmal, doch das reichte zum 7:6 Sieg. Andre Beckmann setzte den Ball genau in den rechten Winkel.

J. Kutscha, Lu. Brandt – Abdalla 1, Beckmann , Carrilho 2, Fichtner, A. Paczia, T. Paczia 1, Pink 1, van Willigen 1.

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BENEFOTO Luca Brandt behält im Penalty-Schießen die Ruhe und wehrt alle Bälle ab.

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