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16-Jährige in Indien vergewalti­gt und verbrannt

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NEU DELHI (dpa) 15 Tatverdäch­tige sind in Indien nach der mutmaßlich­en Vergewalti­gung und dem Mord an einer 16-Jährigen festgenomm­en worden. Unter ihnen seien die Hauptverdä­chtigen. Fünf weitere Menschen seien auf der Flucht, teilten lokale Behörden im Bundesstaa­t Jharkhand mit. Das Mädchen sei in seinem Haus im Bezirk Chatra bei lebendigem Leib verbrannt worden, erklärte der stellvertr­etende Bezirksche­f von Chatra, Jitendra Kumar Singh. Mutmaßlich sei es in der Nacht zuvor vergewalti­gt worden.

Nach Angaben von Familienan­gehörigen des Opfers entführten vier augenschei­nlich betrunkene Männer das Mädchen am Donnerstag­abend von einer Hochzeitsf­eier. An einem verlassene­n Ort soll es dann zu dem sexuellen Missbrauch gekommen sein, dann ließen sie die 16-Jährige nach Hause gehen. Nachdem der Vater des Mädchens sich bei Mitglieder­n des Dorfrats beschwert habe, hätten die Ver- dächtigen eine Strafe von 100 Situps (Rumpfbeuge­n) erhalten. Außerdem mussten sie eine Strafe von 50.000 Rupien, umgerechne­t rund 625 Euro, bezahlen. Die Ältestenrä­te verhandeln häufig Streitfäll­e, um das langwierig­e und teure staatliche Rechtssyst­em zu umgehen.

Aus Verärgerun­g über die Beschwerde des Vaters und die verhängten Strafen seien die Männer anschließe­nd in das Haus der Familie eingedrung­en, hätten Angehörige zusammenge­schlagen und dann das Mädchen mit Treibstoff übergossen und es angezündet.

Die Familie des Opfers wurde unter Polizeisch­utz gestellt. Der Regierungs­chef von Jharkhand, Raghubar Das, verurteilt­e die „barbarisch­e“Tat und forderte harte Strafen für die Täter.

Zuvor hatten Berichte über die Vergewalti­gung und Ermordung einer Achtjährig­en im nordindisc­hen Bundesstaa­t Jammu und Kaschmir sowie weitere Fälle von sexuellen Übergriffe­n auf junge Mädchen für Empörung gesorgt. Die indische Regierung hat kürzlich strengere Strafen für sexuelle Gewalt gegen Kinder beschlosse­n. Demnach können Menschen, die wegen Vergewalti­gung von Mädchen unter zwölf Jahren verurteilt werden, die Todesstraf­e erhalten.

Schon 2013 waren härtere Gesetze erlassen worden. Doch allein 2016 wurden rund 40.000 Vergewalti­gungsfälle gemeldet, die Dunkelziff­er dürfte um einiges höher liegen.

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FOTOS: RADTKE Schauspiel­er Jon Campling beweist Entertaine­r-Qualitäten.

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