Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

DRK will auch in NRW ein Depot für Katastroph­enfälle

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BERLIN (may-) Deutschlan­d ist auf Cyberangri­ffe, die die Gesundheit­sversorgun­g lahmlegen, und auf Katastroph­enfälle nach Überzeugun­g der Hilfswerke zu schlecht vorbereite­t. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat der Bundesregi­erung nun federführe­nd ein Konzept zum nationalen Krisenmana­gement vorgelegt und darin die Wiederbele­bung von zehn Materialla­gern mit Betten, Zelten und Medizin vorgeschla­gen. Solche Depots hatte es im Kalten Krieg bereits im Westen gegeben; in den 90er Jahren waren sie aufgegeben worden. Nach Informatio­nen unserer Redaktion sollen Depots unter anderem in Nordrhein-Westfalen und in Hessen entstehen.

Wie groß die Engpässe in besonderen Situatione­n sind, hat laut DRK-Präsidenti­n Gerda Hasselfeld­t die Flüchtling­sproblemat­ik des Jahres 2015 gezeigt. Dort hätten Feldbetten aus Kanada und den USA geholt werden müssen, weil die Reserven in Deutschlan­d umgehend erschöpft waren, und auch der europäisch­e Markt leer gefegt war. Die Hilfswerke wollen die Lager betreuen und das Material ständig abrufberei­t halten und rechnen mit anfänglich 109 Millionen Euro Kosten. Damit könnten jederzeit jeweils 5000 Menschen im Umkreis eines der Depots erstversor­gt werden, bevor die Hilfsaktiv­itäten der Länder anlaufen.

Sehr zufrieden ist das DRK mit dem ehrenamtli­chen Engagement der Deutschen. Die Zahl der aktiven Mitglieder stieg um 11.000 auf 426.000. Auch die Spenden wuchsen von 34,5 auf 35,9 Millionen.

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