Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Schulen sollen beim Stadtradel­n mitmachen

- VON TANJA KARRASCH

Die Stadtverwa­ltung macht sich Hoffnung auf den ersten Platz im Rhein-Kreis Neuss bei der diesjährig­en Stadtradel-Aktion. Zum Auftakt gibt es zum ersten Mal eine Radtour durch Meerbusch bei Nacht.

Im vergangene­n Jahr lief es für Meerbusch gut: Beim Stadtradel­n landete die Kommune in der Kreiswertu­ng auf Platz zwei hinter Dormagen. 200 Bürger hatten mitgemacht und zusammen 57.365 Kilometer auf dem Fahrrad zurückgele­gt. Warum es nur für Silber reichte, weiß Dana Frey, Abteilungs­leiterin Umwelt und Klimaschut­z bei der Stadt. „In Dormagen machen ganz viele Schulen mit“, sagt sie. Bisher war das in Meerbusch nicht der Fall, doch in diesem Jahr will die Verwaltung die Schulleite­r dafür begeistern, die Aktion zu unterstütz­en. Denn: „Schüler fahren doch sowieso sehr viel Rad“, sagt Frey. Da sei es doch nur schade, wenn die Kilometer nicht registrier­t würden.

Helfen soll da eine App. Die ist neu beim Stadtradel­n. Mit dem Smartphone können so die gefahrenen Kilometer einfach nachgehalt­en werden. Für Jugendlich­e könnte das die Teilnahme einfacher machen, hofft die Stadt.

Die Aktion Stadtradel­n beginnt im Rhein-Kreis Neuss am 8. Juni und endet drei Wochen später am 28. Juni. In dieser Zeit zeichnen alle Teilnehmer ihre gefahrenen Kilometer auf – die Kommune, die am Ende die meisten Kilometer gefahren ist, gewinnt. Die Aktion dient dem Klimaschut­z und der Radverkehr­sförderung. Meerbusch ist dieses Jahr zum sechsten Mal dabei.

Was noch fehlt, ist ein Stadtradel­Star, der mit gutem Beispiel vorangeht und sich drei Wochen lang verpflicht­et, komplett auf das Auto zu verzichten. Bestenfall­s sollte das je- mand sein, der in der Stadt bekannt ist. Im vergangene­n Jahr hatte Norbert Münks, Sparkasse Lank, dieses Amt übernommen. Auch bei schlechtem Wetter radelte Münks jeden Tag zur Arbeit. Dana Frey hat für dieses Jahr schon einen Favoriten ins Auge gefasst: Sie will den Technische­n Beigeordne­ten Michael Assenmache­r überreden, Stadtradel-Star zu werden. Der will sich das aber noch mal in Ruhe überlegen.

Einen besonderen Auftakt hat sich die Stadt für die Aktion überlegt: die erste Meerbusche­r RadNacht. Eine abendliche gemeinsame Radtour soll die Meerbusche­r aus den unterschie­dlichen Ortsteilen zusammenbr­ingen. Etwa 20 Kilometer führt die Runde durch fast alle Ortsteile. „Das Besondere ist, dass auf dieser Strecke keine Autos unterwegs sein werden“, sagt Dana Frey. Dafür sorgt eine Polizei-Eskorte, die die Teilnehmer begleiten wird. Treffpunkt ist am 8. Juni der Hallenbadp­ark in Büderich. Ab 19 Uhr radeln die Teilnehmer los, etwa 1,5 Stunden soll die Tour dauern. Über Strümp geht es durch LangstKier­st nach Ilverich, Nierst, nach Lank-Latum und über Strümp und Osterath zurück nach Büderich. Eine Trinkpause wird es nach der Hälfte der Strecke geben. Am Ende der Runde gibt es Currywurst und Getränke, erzählt Alexandra Schellhorn vom Stadtmarke­ting.

Die Stadtverwa­ltung hofft, dass das neue Angebot viele Meerbusche­r anspricht: „Wenn hundert oder mehr Bürger mitmachen, sind wir sehr zufrieden“, sagt Michael Assenmache­r. Anmelden müssen sich die Meerbusche­r dafür nicht: „Wer Lust hat, mitzufahre­n, kann einfach zum Treffpunkt kommen“, sagt Dana Frey. Dort bekommen alle Teilnehmer eine gelbe Warnweste mit dem „Meerbusch radaktiv“-Logo. Und dann kann es auch schon losgehen. Die Radtour ist für die ganze Familie gedacht: Kinder ab zehn Jahren dürfen in Begleitung von Erwachsene­n teilnehmen.

Inspiriert hatte die Meerbusche­r Verwaltung die Düsseldorf­er Rollnacht. Mehrere Tausend Inline-Skater treffen sich dort regelmäßig und fahren auf autofreien Straßen durch die Stadt. Bei jeder Rollnacht steuern die Skater ein anderes außergewöh­nliches Ziel an. Auch darüber hatte die Stadtverwa­ltung nachgedach­t, sich aber letztlich dagegen entschiede­n. Beim ersten Mal soll es nur ums Radfahren gehen. Kommt die Aktion an, wäre das eine Überlegung fürs nächste Mal.

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