Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Stadt will mehr Sicherheit für Mitarbeiter
Eine neue Dienstvereinbarung soll dabei helfen, dass Personal überall bestmöglich geschützt wird.
Angesichts der wachsenden Zahl von verbalen und physischen Übergriffen auf städtische Mitarbeiter will die Stadt Gewalt am Arbeitsplatz noch besser verhindern. Dabei geht es um Sicherungsmaßnahmen wie Barrieren und Alarmsysteme vor Ort, aber auch um Schulungen sowie die konsequente Verfolgung von Tätern. Eine entsprechende Rahmenvereinbarung haben Oberbürgermeister Thomas Geisel und der Personalrat jetzt unterzeichnet.
„Bisher war es einfach so, dass wir so etwas nicht gebraucht haben“, sagt Personaldezernent Andreas Meyer-Falcke. Da aber die Gewaltbereitschaft gegenüber städtischen Mitarbeitern offenbar wachse, sei es wichtig, dass diese sich bestmöglich geschützt fühlten. „Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz bedeutet für uns nicht nur, dass keine Stromleitungen offenliegen und Stolperfallen immer repariert werden. Mitarbeiter müssen auch angstfrei arbeiten können.“Als Gewalt betrachtet der Dezernent dabei explizit nicht nur körperliche Übergriffe, sondern auch Bedrohungen und Beleidigungen.
Die neue Rahmenvereinbarung soll in diesem Zusammenhang mehrere Zwecke erfüllen. Zum ei- nen gibt sie den Abteilungs- und Dienststellenleitern eine Vorgabe, wie sie die Sicherheit ihrer Mitarbeiter zu gewährleisten haben. Andererseits soll sie ihnen dabei helfen zu überblicken, welche Sicherungen die Stadt ermöglicht (etwa bauliche Trennungen, Zutrittsregelungen, Kameraüberwachung) und anbietet: „Die Facetten sind so vielfältig, dass niemand sie komplett auf dem Schirm haben kann“, so Meyer-Falcke. Größere Mängel in dieser Hinsicht sehe er in keiner Dienststelle: „Es geht eher darum, alle Möglichkeiten abzubilden.“Ein relevanter Teil der Vereinbarung ist auch, dass das Rechtsamt über alle Vorfälle informiert werden soll und dann eventuell einen Strafantrag stellt.
Wiederholt hatte es in der Vergangenheit Übergriffe etwa in Bürgerbüros oder in der Kfz-Zulassungsstelle gegeben. Im März hatte ein alkoholisierter Mann dort eine Bedienstete lautstark verbal angegriffen, die Polizei wurde gerufen. Zuletzt sind deshalb auch die Selbstverteidigungskurse der städtischen Betriebssportgruppe für Mitarbeiter daher beliebter geworden. Kürzlich hat die Stadt sogar einen speziellen Anzug bestellt, mit dem sich Trainer in den Kursen besser schützen können.