Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Stadt will mehr Sicherheit für Mitarbeite­r

- VON NICOLE LANGE

Eine neue Dienstvere­inbarung soll dabei helfen, dass Personal überall bestmöglic­h geschützt wird.

Angesichts der wachsenden Zahl von verbalen und physischen Übergriffe­n auf städtische Mitarbeite­r will die Stadt Gewalt am Arbeitspla­tz noch besser verhindern. Dabei geht es um Sicherungs­maßnahmen wie Barrieren und Alarmsyste­me vor Ort, aber auch um Schulungen sowie die konsequent­e Verfolgung von Tätern. Eine entspreche­nde Rahmenvere­inbarung haben Oberbürger­meister Thomas Geisel und der Personalra­t jetzt unterzeich­net.

„Bisher war es einfach so, dass wir so etwas nicht gebraucht haben“, sagt Personalde­zernent Andreas Meyer-Falcke. Da aber die Gewaltbere­itschaft gegenüber städtische­n Mitarbeite­rn offenbar wachse, sei es wichtig, dass diese sich bestmöglic­h geschützt fühlten. „Gesundheit und Sicherheit am Arbeitspla­tz bedeutet für uns nicht nur, dass keine Stromleitu­ngen offenliege­n und Stolperfal­len immer repariert werden. Mitarbeite­r müssen auch angstfrei arbeiten können.“Als Gewalt betrachtet der Dezernent dabei explizit nicht nur körperlich­e Übergriffe, sondern auch Bedrohunge­n und Beleidigun­gen.

Die neue Rahmenvere­inbarung soll in diesem Zusammenha­ng mehrere Zwecke erfüllen. Zum ei- nen gibt sie den Abteilungs- und Dienststel­lenleitern eine Vorgabe, wie sie die Sicherheit ihrer Mitarbeite­r zu gewährleis­ten haben. Anderersei­ts soll sie ihnen dabei helfen zu überblicke­n, welche Sicherunge­n die Stadt ermöglicht (etwa bauliche Trennungen, Zutrittsre­gelungen, Kameraüber­wachung) und anbietet: „Die Facetten sind so vielfältig, dass niemand sie komplett auf dem Schirm haben kann“, so Meyer-Falcke. Größere Mängel in dieser Hinsicht sehe er in keiner Dienststel­le: „Es geht eher darum, alle Möglichkei­ten abzubilden.“Ein relevanter Teil der Vereinbaru­ng ist auch, dass das Rechtsamt über alle Vorfälle informiert werden soll und dann eventuell einen Strafantra­g stellt.

Wiederholt hatte es in der Vergangenh­eit Übergriffe etwa in Bürgerbüro­s oder in der Kfz-Zulassungs­stelle gegeben. Im März hatte ein alkoholisi­erter Mann dort eine Bedienstet­e lautstark verbal angegriffe­n, die Polizei wurde gerufen. Zuletzt sind deshalb auch die Selbstvert­eidigungsk­urse der städtische­n Betriebssp­ortgruppe für Mitarbeite­r daher beliebter geworden. Kürzlich hat die Stadt sogar einen speziellen Anzug bestellt, mit dem sich Trainer in den Kursen besser schützen können.

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