Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Fortuna endlich mal ganz locker

- VON FALK JANNING

Während Düsseldorf­s Zweitliga-Fußballer in den vergangene­n beiden Jahren bis in die Schlussmin­uten um den Klassenerh­alt zittern mussten, können sie als Aufsteiger diesmal ganz entspannt in das letzte Saisonspie­l gehen.

Mit so einem positiven Gefühl sind die Fortunen lange nicht in die letzte Trainingsw­oche und den finalen Spieltag einer Saison gegangen. Während sie in den vergangene­n beiden Jahren bis in die Schlussmin­uten um den Klassenerh­alt zittern

Friedhelm Funkel mussten, können die Rot-Weißen die Sache diesmal ganz locker angehen, schließlic­h haben sie gerade den Aufstieg ins Fußball-Oberhaus klargemach­t. Heute steht für die Schützling­e von Trainer Friedhelm Funkel die erste Übungseinh­eit der Woche an. Sie steht im Zeichen der Vorbereitu­ng auf das finale Duell der Spielzeit 17/18, das am Sonntag um 15.30 Uhr beim 1. FC Nürnberg angepfiffe­n wird.

Im vergangene­n Jahr rettete sich Fortuna erst am letzten Spieltag durch einen 1:0-Sieg über Aue vor dem drohenden Abstieg. Das goldene Tor erzielte Christian Gartner. Ein Jahr zuvor war es noch enger gewesen: Fortuna brauchte in der letzten Saisonpart­ie unbedingt einen Erfolg bei Eintracht Braunschwe­ig und kehrte durch zwei Tore von Kerem Demirbay mit einem 2:0-Sieg zurück, den kaum einer für möglich gehalten hatte. Im Falle einer Niederlage wären die Rot-Weißen auf dem drittletzt­en Rang gelandet und hätten die Relegation spielen müssen. Angespannt war die Stimmung auch ein weiteres Jahr zuvor gewe- sen: Da waren die Düsseldorf­er vor dem letzten Spiel der Saison zwar sportlich schon gerettet und wur- den nach einer 2:3-Heimnieder­lage gegen den FSV Frankfurt Zehnter, doch dicke Luft und Tränen gab es, weil der Verein Publikumsl­iebling Andreas Lambertz ausbootete und den Vertrag nicht verlängert­e.

Im krassen Gegensatz zur Depression der vergangene­n Jahre steht die aktuell so ausgelasse­ne Stimmung. Am Sonntag geht es im Max-Morlock-Stadion im Spiel des Ersten gegen den Zweiten „nur noch” um die Zweitliga-Meistersch­aft – für Fortuna wäre es die zweite nach 1989, für Nürnberg die fünfte. Beide Teams stehen als Aufsteiger bereits fest und können die Partie ganz entspannt angehen.

Für Funkel ist das Spiel im Frankenlan­d eine Premiere. Er hat „einen letzten Spieltag, bei dem die beiden Aufsteiger gegeneinan­der spielen, noch nie erlebt”, wie er sagt. Der Coach möchte gerne Meister werden und am Montag auf dem Rathaus-Balkon die Meistertro­phäe in den Himmel stemmen. „Natürlich wollen wir den Pokal, das wäre der perfekte Abschluss der Saison.“Für ihn wäre es das das erste Mal, denn als Funkel 2005 mit Eintracht Frankfurt Zweitliga-Meister wurde, da gab es die Trophäe noch nicht, sie wurde erst vier Jahre später eingeführt. Auch die Spieler sind scharf darauf, den Fans etwas präsentier­en zu können. „Aufsteigen ist klasse“, sagt Nico Gießelmann. „Doch noch besser ist es, wenn wir auch Erster werden und die Trophäe dazu in der Hand halten.“

Nürnbergs Trainer Michael Köllner kündigte auf Facebook an: „Wir wollen nochmal ein richtig starkes Spiel abliefern und vor ausverkauf­tem Haus alles dafür geben, um am Ende vielleicht sogar noch das iTüpfelche­n auf diese herausrage­nde Saison zu setzen.“Dem Club reicht ein Remis, Fortuna braucht einen Sieg, um Meister zu werden. Es wäre das erste Mal seit 1980 und dem Gewinn des DFB-Pokals, dass die Fortunen ihren Anhängern einen Pokal präsentier­en können.

„Natürlich wollen wir den Pokal, das wäre der

perfekte Abschluss.“

Trainer

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Wolfgang Seel 1980 mit dem DFB-Pokal, der bislang letzten Trophäe für Fortuna. Am Sonntag soll mit dem Pokal für die Zweitliga-Meistersch­aft eine weitere dazukommen.

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