Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Ein Tag Pop
Diskussionen, Workshops und Konzerte: Im Zakk dreht sich am Samstag alles um die hiesige Musikszene.
Kraftwerk, Doro Pesch, Die Toten Hosen, Loco Dice, Robert Schumann, Heino – diese Düsseldorfer haben sich weit über die Grenzen der Stadt einen Namen mit ihrer Musik gemacht. Dass es weiterhin eine vibrierende Musikszene gibt, beweist jährlich der Pop Day im Zakk. Diesen Samstag, 12. Mai, werden wieder junge Bands und Künstler ihre Musik vorstellen – von Rap über Liedermacher bis hin zu Elektronik und Punk ist alles dabei.
„Der Fokus liegt in diesem Jahr auf internationalen Künstlern, die sich in Düsseldorf niedergelassen und hier eine neue Heimat gefunden haben“, sagt Michael Wenzel, der im Beirat des Pop Day sitzt und als Journalist schon lange die hiesige Pop-Szene begleitet. So sei zum Beispiel der Singer-Songwriter Steven Savage aus Nashville, der Heimatstadt des Country, an den Rhein gekommen.
Der Liebe zu einer Rheinländerin wegen ist der Australier Rob Keane nach Düsseldorf gezogen. Mit sei- nem Elektronik-Projekt „WATT“trat er bereits beim Open Source Festival auf und schrieb mit „Los Dazzeldorf“bereits ein sehr hörenswertes Lied über die neue Heimatstadt am Rhein. Dazu kommt, dass Keane mit dem ehemaligen Kraftwerk-Mitglied Wolfgang Flür einen namhaften Förderer hat.
„Neben internationalen Künstlern werden aber auch echte Düsseldorfer Eigengewächse wie die Punk-Band Korsakow auftreten, was mit dem Fortuna-Aufstieg im Rücken sicherlich eine richtige Par- ty werden wird“, sagt Wenzel. Außerdem treten auf den beiden Bühnen im Zakk noch Suzan Köcher, der Rapper Sam Sillah, Paul Falk und das Duo KyAnne auf. Den Auftakt auf der großen Bühne macht der Medizinerchor der Heinrich-HeineUniversität, der erst kürzlich bei einem WDR-Chorwettbewerb bis ins Halbfinale kam, mit seinem popmusikalischen Repertoire von Eye of the Tiger bis Africa von Toto.
„Der Pop Day soll aber nicht nur ein Showcase für Düsseldorfer Popmusik sein, sondern die Szene auch besser vernetzten und Hilfestellung für junge Musiker und Bands geben“, sagt Wenzel. So finden mehrere Workshops, eine Podiumsdiskussion zum Thema „Musik als Wirtschaftsfaktor in Düsseldorf“und ein Demo-Check statt. „Ich freue mich immer sehr, dass so etablierte Menschen wie der Musiker und Professor Dieter Falk und Philipp Maiburg, der Gründer des Open Source Festivals, sich immer noch mit so viel Herzblut beim Pop Day engagieren und wie jedes Jahr den Demo-Check machen“, erklärt Wenzel. Daneben verlost das Kulturamt vier Fotoshootings für junge Düsseldorfer Bands oder Musiker.
Zum Glück stehen die wirtschaftlichen Interessen aber an diesem Samstag im Zakk erst mal im Hintergrund, denn der Besuch der Konzerte und Workshops ist kostenfrei. „Wir wollen die Räuberleiter für junge Musiker und Musikerinnen sein“, sagt Michael Wenzel. Und vielleicht kommt aus ihren Reihen ja dann auch wieder ein Superstar seines Faches wie Campino, Heino, Kraftwerk oder Robert Schumann.