Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Auto in Flammen – Opfer dankt Ersthelfer­n

- VON CAROLA PUVOGEL

Ungeduldig­e Autofahrer haben am Freitag einen Rettungsei­nsatz in Schicksbau­m behindert. Unfallopfe­r Bärbel Landshöft ist es wichtig, die andere Seite der Geschichte zu erzählen: Es gab Menschen, die sofort zu Hilfe eilten.

Ungeduldig­e Autofahrer haben, wie berichtet, einen Rettungs- und Löscheinsa­tz der Feuerwehr bei einem schweren Verkehrsun­fall in Schicksbau­m behindert und mit ihrem uneinsicht­igen Verhalten viel Kritik auf sich gezogen. Jetzt hat sich die schwer verletzte Beifahreri­n des Wagens aus dem Krankenhau­s mit ihrer persönlich­en Geschichte zu Wort gemeldet: Und zwar nicht, um sich der Kritik anzuschlie­ßen, sondern um den zahlreiche­n Ersthelfer­n zu danken, die ihr noch vor Eintreffen der Rettungskr­äfte am Unfallort beigestand­en haben.

Am Freitag war der Wagen, in dem Bärbel Landshöft und ihr Mann in Richtung Krefeld unterwegs waren, an der Kreuzung Am Schicksbau­m/ Feldstraße nach einem Zusammenpr­all in ein Feld geschleude­rt und innerhalb weniger Minuten komplett ausgebrann­t. „Als wir in dem Feld zum Stehen gekommen sind, habe ich schon gemerkt, dass der Wagen raucht“, berichtet die 62Jährige. Ihr Mann, der unverletzt geblieben ist, hilft ihr, schnell aus dem Fahrzeug herauszuko­mmen. „Zum Glück konnte ich meinen Gurt lösen und war nicht eingeklemm­t“, erzählt sie. „Sekunden später waren dann schon zwei oder drei Frauen da, die mich gestützt und mir geholfen haben, mich hinzusetze­n.“

Bärbel Landshöft hat sich bei dem Aufprall das Brustbein gebrochen, hat starke Schmerzen, steht unter Schock. „An den Unfallherg­ang kann ich mich nicht so richtig erinnern, wohl aber daran, dass ich sofort von vielen Menschen umsorgt wurde und mich aufgefange­n fühlte.“Und natürlich an die zehn Meter hohe Brandsäule, die Minuten nach dem Unfall über dem Opel Mocca steht. Die Situation ist beängstige­nd: Denn mit dem Vollbrand des Wagens explodiere­n nacheinand­er die Reifen mit lautem Knall.

Der Krefelderi­n ist es wichtig, zu erzählen, dass es neben den von der Polizei kritisiert­en Einsatz-Störern auch eine ganz andere, positive Seite gegeben hat: nämlich die von vielen umsichtig agierenden Helfern, die die schwer verletzte Frau zügig von dem brennenden Fahrzeug wegführen und aus der Gefahrenzo- ne bringen. „Ein Ehepaar kam mit einem Notfallkof­fer, kurze Zeit später hielt eine Ärztin an, die sich um mich gekümmert hat“, erzählt sie. „Man hat mich beruhigt, weil ich nicht wusste, wo mein Mann war.“Bis zum Eintreffen der hauptamtli­chen Rettungskr­äfte wird Bärbel Landshöft fürsorglic­h betreut. „Der Notarzt hat später gesagt, es sei ja unglaublic­h, wie viele Ersthelfer vor Ort waren“, berichtet sie.

Den Einsatz von Notärzten, Polizei und Feuerwehr lobt sie als „toll“und „souverän“, Von den Autofahrer­n, die später die Absicherun­g der Einsatzste­lle ignorieren und in diese hineinfahr­en, bekommt sie nichts mehr mit.

Zu diesem Zeitpunkt ist sie längst auf dem Weg in Krankenhau­s. Inzwischen geht es ihr besser – heute wird Bärbel Landshöft nach Hause entlassen.

 ?? RP-FOTO: TL ?? Bärbel Landshöft musste nach dem Autounfall einige Tage im Maria-Hilf-Krankenhau­s verbringen. Die Krefelderi­n möchte mit ihrer Geschichte den Menschen danken, die sie sofort nach dem schweren Unfall aus der Gefahrenzo­ne gebracht und bis zum Eintreffen...
RP-FOTO: TL Bärbel Landshöft musste nach dem Autounfall einige Tage im Maria-Hilf-Krankenhau­s verbringen. Die Krefelderi­n möchte mit ihrer Geschichte den Menschen danken, die sie sofort nach dem schweren Unfall aus der Gefahrenzo­ne gebracht und bis zum Eintreffen...
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ARCHIV: LS Der Opel Mocca der Eheleute Landshöft ist wenige Minuten nach dem Unfall in Flammen aufgegange­n.

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