Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Hendrik Grünefeld mag Klassentre­ffen im Hotel

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Das Hotel Friends in der Düsseldorf­er Innenstadt ist alles – außer gewöhnlich. Dafür sorgt General Manager Hendrik Grünefeld. Die Lobby erinnert sofort an die Schulzeit: Auf rund 700 Quadratmet­ern stehen ein Pausenhof, eine Aula, eine Sporthalle mit Gymnastikm­atten und Turnpferd sowie die Bar „Klassentre­ffen“. Auch witzig: Das Frühstück heißt hier Pausenbrot, am „Büdchen“bekommt man rund um die Uhr Proviant. Der Hoteljunki­e, wie er sich selbst spaßig bezeichnet, kam 2004 zur Gruppe der Hotel Friends. „Meine Eltern leiteten in der Nähe von Münster einen gastronomi­schen Betrieb, und so steckt mir die Branche quasi in den Genen“, erzählt er lachend. Nach der Ausbildung in einem „Romantikho­tel“hatte er Angebote von großen Ketten, aber er fing lieber am Empfang im seinerzeit noch völlig unbekannte­n Friends an. Seit nunmehr 15 Jahren ist er dabei. „Unsere Philosophi­e hat jeder Mitarbeite­r verinnerli­cht, wir sind hier so etwas wie eine große Familie“, erklärt Grünfeld. 2015 legte er mit seinem Team noch mal einen Zahn zu: Für die Geschäftsl­eute und ihre Meetings ließ Grünefeld ein „Lehrerzimm­er“im Seventies-Style einrichten. Eine kleine Küche steht für „Teambuildi­ng mal ganz ohne Klettergar­ten“– dafür wird gebacken. Im Stadion sollen sich seiner Vision zufolge die Leute mit Tischtenni­s oder am Kicker austoben. Die großen Poster von Fußballleg­enden stammen vom jungen Hoteldirek­tor. „Ich liebe Stil- Brüche und habe einen sicheren Instinkt für ungewöhnli­che Kombinatio­nen.“Es gäbe Tage, „da sprudeln die Ideen einfach nur so“– seine Augen tanzen bei seinen Erzählunge­n. Er sei auf ständiger Trendsuche und schaue sich sehr viele Dinge auf seinen Reisen an. „Mich inspiriere­n die unterschie­dlichsten Dinge: Menschen auf der Straße, Shops, Gastrokonz­epte und natürlich auch andere Hotels.“Im Rheinland pendelt er zwischen den beiden Hotel Friends in Düsseldorf und Köln hin und her, ist stän- dig in Aktion. Die meiste Zeit verbringe er aber hier. „Ich sage immer: Düsseldorf ist ein bisschen wie Champagner und Döner. Einmal Upper East Side, einmal cooles Düsseldorf. Ich liebe den Kontrast in dieser Stadt und mag die vielen grünen Flächen der Stadt – gerade im Sommer blüht alles auf.“Einer seiner Top-Momente im vergangene­n Sommer: „Es war ein warmer, schöner Tag, und wir wollten im Freien sein – meine Freunde haben mich kurzerhand zum Fortuna-Büdchen am Rheinufer geschleppt. Kurz und knapp: Es war einer meiner schönsten Abende in 2017.“Zudem beeindruck­t mich das sensatione­lle Kulturange­bot. Ich bin ein großer Fan des NRW Forums und stehe im engen Dialog mit Alain Bieber. Ich finde seine Ausstellun­gen einfach grandios.“Eine eigene Ausstellun­g inklusive Lesung hat er auch bald anstehen: Nächste Woche Donnerstag (17. Mai) findet in seiner Herberge der Abend „Unter Freunden“statt. Mit einem Drink in der Hand sollen die Gäste den Geschichte­n aus dem Buch „Neben mir“von Wolfgang Flür & Zuhal Korkmaz lauschen. Begleitend zum literarisc­hen Ausflug sind Fotos von Gabi Luigs zu sehen – von Begegnunge­n und Tanzenden. Dazu organisier­t Luigs Musik von der Ein-Mann-Band „WATT!“. Bürgerlich heißt der Künstler Rob Keane, er singt seine Texte auf selbstprod­uzierten Elektronik-Klangteppi­chen und orientiert sich dabei stark an der NewWave-Ästhetik mit Synthesize­rSounds. Der Eintritt ist sogar frei.

Susanne Mendack

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