Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Willy Wimmer: „Habe eine spannende Zeit erlebt“

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(mgö) Auf den Rhein-Kreis Neuss und auf Meerbusch lässt Willy Wimmer nichts kommen: „Meerbusch ist eine singuläre Stadt. Überaus ge- pflegt, überaus bürgerscha­ftlich, offen und in allen Zusammenhä­ngen konstrukti­v.“Wimmer, Jahrgang 1943, in Jüchen lebend und 33 Jahre lang Abgeordnet­er im Deutschen Bundestag mit weiteren Ämtern wie verteidigu­ngspolitis­cher Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, parlamenta­rischer Staatssekr­etär im Verteidigu­ngsministe­rium und Vizepräsid­ent der Parlamenta­rischen Versammlun­g der KSZE/OSZE, hat seine politische Karriere 2009 beendet. „Ab und zu schreibe ich ein Buch, damit Konrad Mönter mich einlädt“, sagt er im Gespräch vor der Veranstalt­ung im Kunst- und Buchkabine­tt lachend.

Hier spricht er offen über die Beweggründ­e, die ihn das Buch schreiben ließen. „Deutschlan­d im Umbruch“lautet der Titel, der die Unterzeile „Vom Diskurs zum Konkurs – eine Republik wird abgewickel­t“trägt. Nach seinen Worten aber – „jeder Tag mit dieser Bundeskanz­lerin und dieser Koalition ist ein Tag, der uns schadet“– kommt das Gefühl auf, der Umbruch sei schon abgewickel­t. Im Gespräch mitten in den Mönter-Antiquaria­tschätzen erzählt Willy Wimmer, wie er sich zum Ende der Politik-Karriere gefühlt habe: „Ich habe mich auf mein Zuhause in Jüchen gefreut, bin aus Berlin zurückgega­ngen in dem Bewusstsei­n, eine spannende Zeit gehabt zu haben. Dafür bin ich dem Staat dankbar.“

Er verschwend­ete keinen Gedanken daran, rückfällig zu werden, wollte das Geschehen jenen Menschen überlassen, die heute die Verantwort­ung tragen. „Dieses, mein drittes Buch hat die längste Vorbereitu­ngszeit erfordert.“Eigentlich fing es schon 2002/03 an: „Ich habe mich gefragt, was ist von diesem Staat, der ursprüngli­ch mehr Demokratie wagen wollte, übrig geblieben?“

Bevor Wimmer das Buch- und Kunstkabin­ett als „kulturelle Institutio­n der ganz besonderen Art“würdigt, seine Meinung über die schlechten Beziehunge­n zu Trump und den USA darstellt und die in kleinster Runde geführten Gesprä- chen mit Merkel und Putin anführt – versprach Konrad Mönter einen „aufregende­n Abend“.

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RP-FOTO: MGÖ Willy Wimmer (re.) war zu Gast bei Konrad Mönter.

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