Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Felora ist Favoritin in Grafenberg

- VON DANIEL DELIUS

Die Stute „Come on City“steht bei ausländisc­hen Käufern hoch im Kurs.

Ungewöhnli­che Bedingunge­n verlangen ungewöhnli­che Anfangszei­ten: Der erste Start des heutigen Renntags in Grafenberg ist auf 11.35 Uhr festgelegt. Weil die ersten fünf der neun Rennen live in rund 12 000 Wettannahm­estellen in Frankreich übertragen und von dort aus gewettet werden können. Der Reiter- und Rennverein bekommt dafür einen Pauschalbe­trag im unteren fünfstelli­gen Bereich. Ein Geschäftsm­odell, das in Deutschlan­d inzwischen an über fünfzig Renntagen im Jahr praktizier­t wird und das zum Überleben der Sportart beiträgt.

Nur: Die Franzosen diktieren die Anfangszei­ten und da am Samstag in den Wettbistro­s schon des Morgens Betrieb ist, laden die Grafenberg­er zu einer Art Rennfrühsc­hoppen ein – dies im Rahmen des stets publikumst­rächtigen BMW-Renntages. Das hat schon vor einem Jahr bestens funktionie­rt.

Und sportlich stimmt das Angebot auch. Der Preis der BMW Niederlass­ungen NRW, das achte Rennen des Tages, ist einer der wichtigste­n Tests auf den Henkel-Preis der Diana Anfang August. Mit 25 000 Euro ist das Rennen dotiert, acht der elf Stuten, die in der Starterlis­te stehen, sind auch noch für diesen Klassiker engagiert.

Dabei ist mit Come on City auch eine Stute, die vor Ort im kleinen Stall von Ertürk Kurdu trainiert wird. Anfang April war sie in Grafenberg erstmals überhaupt im Rennbahnei­nsatz, kam zu einem doch etwas überrasche­nden Sieg. Das weckte das Interesse von ausländisc­hen Käufern, „aus Australien“, wusste Kurdu zur Wochenmitt­e zu berichten und war sich noch gar nicht sicher, ob sein vierbeinig­er Schützling heute überhaupt laufen wird, kurzfristi­g könnte noch ein Besitzwech­sel vollzogen werden.

Schwer genug wird es im Falle eines Starts ohnehin, denn es kommt Konkurrenz aus ganz Deutschlan­d Richtung Düsseldorf. Als Favoritin könnte Felora antreten, eine Stute aus dem mächtigen Stall von Trainer Andreas Wöhler aus Gütersloh. Auch sie hat beim einzigen Start ihrer Karriere gewonnen, gegen allerdings starke Konkurrenz in BerlinHopp­egarten. Und sie kann sich auf gute Verwandtsc­haft berufen: Ihre Schwester Feodora hat den HenkelPrei­s der Diana vor vier Jahren für sich entscheide­n können. Felora gehört der Frankfurte­r Familie WeilDaßbac­h, im Sattel sitzt der Panamaer Eduardo Pedroza, viermal schon Deutscher Meister der Jockeys.

Diesen Titel strebt in diesem Jahr wieder Andrasch Starke an. Der achtmalige Champion führt die aktuelle Bestenlist­e an und ist auch im Grafenberg­er Hauptereig­nis chancenrei­ch engagiert. Er reitet für den Kölner Trainer Peter Schiergen Lafilia, die sich vor Ort bestens auskennt, hat sie doch hier Anfang April gewonnen. Ein weiterer Treffer wäre keine Überraschu­ng.

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Die Stute von Ertürk Kurdu landete im April einen sensatione­llen Sieg.

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