Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Wohnen und Pflege: Mehr für Ältere tun
Meerbusch hinkt bei Wohnraum für Senioren und der Pflegebedarfsplanung hinterher.
Die Aussage „Wir hinken etwas hinterher“klingt nach einem deutlichen Bekenntnis. Damit beschreibt Peter Annacker als Fachbereichsleiter für Soziale Hilfen ganz offen die Wohn-Situation für Ältere in Meerbusch, beziehungsweise das Defizit. Egal, ob es um Betreutes Wohnen, um Pflegeplätze oder einfach nur um barrierefreies Leben in eigenen vier Wänden geht: In Meerbusch haben Menschen jenseits der 70 Jahre kaum Chancen, eine bezahlbare und geeignete Wohnung zu finden, wenn der Alltag etwas beschwerlicher wird. „Es gibt viel zu tun“, machte Annacker jetzt im Sozialausschuss klar.
Dabei erzählte er von einer Idee, die in einer Gesprächsrunde angedacht worden ist: Die Caritas kann sich vorstellen, an der Hochstraße in Osterath eine Wohngemeinschaft für demente Senioren zu bauen und zu betreuen. Delk Bagusat, Geschäftsführer der Caritasheime in Krefeld, glaubt, dass es für solch innovative Wohnformen noch mehr Standorte in der Region geben könnte. „Aber noch ist das alles eine Vision, so richtig konkret sind wir noch nicht mit den Plänen.“Es brauche einen Vorlauf von zwei bis drei Jahren. „Und das passende Grundstück.“Gedacht ist an zwei ambulante Wohngemeinschaften mit jeweils zehn Plätzen. Dafür wür- den ein neu anzubauendes Gebäude mit dem Pfarrhaus zu einer barrierefreien Einheit verbunden. Eine Pflegekraft würde den Betreuungsbedarf über 24 Stunden abdecken. In dem Gebäude sollen auch drei oder vier Wohneinheiten für Angehörige geschaffen werden. Eine solche Senioren-WG wäre eine gute Zwischenstation zwischen ambulanter und stationärer Pflege.