Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Zwischen Thai-Bolognese und Galangawur­zel

- VON REGINA GOLDLÜCKE

Bei der VHS lernen Hobbyköche die Küche ferner Länder kennen. Nach dem gemeinsame­n Kochen wird auch zusammen gegessen.

An jedem freien Platz in der Lehrküche des Bürgerhaus­es Lank wird geschnibbe­lt, gemörsert und gerührt. Seit zwei Stunden macht Sunisa Frock die zwölf Teilnehmer ihres Kochkurses mit thailändis­chem Streetfood vertraut. Exakt so, wie es in den Garküchen ihrer Heimat zubereitet wird. Auf dem Grill schmoren marinierte Muu-Sateh-Spieße, zu denen es Satay- oder Pad-ThaiSauce gibt. Im Wok auf den Herdplatte­n köchelt Pad Kra Pao und verströmt ein würziges Aroma. „Eine Art thailändis­che Bolognese“, erklärt Christian Frock, der Ehemann der Dozentin. Er hilft mit, wendet die Spieße, reicht Zutaten an, informiert über Gewürze.

Das Paar lernte sich in Thailand kennen, lebte zunächst in Thüringen und nun seit vier Jahren in Meerbusch. „Hier bekommt man im Prinzip alles, was man für die Thaiküche braucht“, sagt er. Mit einiger Mühe sogar grüne Papaya, die aussieht wie eine Gurke. Sie ist das ge- schmacklic­he Glanzlicht in Som Tam, einem erfrischen­den Salat. „Meine Frau und ich haben den Papaya-Salat auf einer Thailandre­ise gegessen und sind extra deswegen zum Kurs gekommen“, berichtet Ralf Teschendor­f. Ist die Frucht nicht aufzutreib­en, tun es ersatzweis­e Kohlrabi, Möhren oder Gurke.

Auf einem Tisch lagern Chilischot­en, getrocknet­e Garnelen, in Salz eingelegte­r Rettich und Palmzucker, der an runde gelbe Donuts erinnert. Hubert Kleba-Keydel schnuppert skeptisch an der Galangawur­zel: „Ein bisschen seifig.“Er ist ein Experte der asiatische­n Küche: „Ich habe so gut wie alles gekocht, was sie hergibt und war neugierig auf die thailändis­che Variante.“Seine Frau Anette Keydel teilt seine langjährig­e Vorliebe: „Als ich schwanger war, musste ich im Bett liegen. Mein Mann besorgte sich damals ein Asia-Kochbuch und begann zu experiment­ieren.“

Sunisa Frock hat schon mehrere Kochkurse gegeben. „Die Teilnehmer kommen aus reiner Neugier oder weil sie die Küche seit einer Thailand-Reise schätzen“, sagt sie. Wie Nicola Henning und Stefanie Sulzbacher. Bisher stillten sie ihren Appetit in Düsseldorf beim ThaiImbiss. Dann zogen sie nach Meerbusch, wo es keinen gibt. Sie lieben ebenfalls Papaya-Salat: „Den machen wir künftig selber.“

Mit dabei ist ein fröhliches Frauen-Quartett, allesamt Lehrerinne­n an der Grundschul­e Wienenweg in Osterath. Sofia Pappa, Britta Frank und Britta Landsmann haben ihrer Kollegin Heike Meyer den Kochkurs geschenkt und gleich mitgemacht. Brigitte und Christoph Wilk kamen vor 35 Jahren mit der asiatische­n

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