Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Leberwurst zum Schlecken

- VON KURT LEHMKUHL

In Erkelenz verkauft eine Eisdiele spezielles Eis für Hunde – mit großem Erfolg.

ERKELENZ „Ein Leberwurst­eis für den Hund und für mich Zitrone, Stracciate­lla und Nuss mit Sahne, bitte.“Diese Bestellung von Kunden ist für Philip Forg nichts Besonderes. Ein Eis für den Hund? „Warum nicht?“Der junge Mann grinst. „Das Leberwurst­eis ist ein Renner“, sagt er. Selbstvers­tändlich werde es auch von Hunde-Herrchen geordert und geschleckt.

Bevor die Wurst ihren Weg in die Eistheke fand, holte sich Philip Forg bei seinem Vorhaben die Unterstütz­ung seiner Frau und der Familie. Dadurch ermutigt, entschied sich der gelernte Zimmermann, als Selbststän­diger seinen Lebensunte­rhalt mit Eis zu verdienen. Seitdem verkauft er seine besondere Süßspeise in der Erkelenzer Eis-Manufaktur „Fiffi’s kalte Schnauze“.

„Fiffi ist nicht nur mein Spitzname, sondern auch der Name unseres Dackels“, erklärt Forg. „Außer- dem bedeutet eine kalte Schnauze, dass es einem Hund gutgeht. Kalt und gut ist auch unsere Ware.“Für ihn steht demnach vor allem die Handarbeit hinter den Produkten im Mittelpunk­t. So würden im eigenen „Eislabor“keine Farbzusätz­e, Geschmacks­verstärker, künstliche Aromen oder Konservier­ungsstoffe verwendet. „Zum guten Geschmack gehören regionale, naturbelas­sene und ökologisch unbedenkli­che Produkte“, sagt der Eismacher. Daraus stellt Philip Forg seine seltenen Sorten her, darunter auch Milchreiso­der Quark-Sesam-Rahmkarame­llEis.

Dem Verband für das Deutsche Hundewesen zufolge gibt es seit einigen Jahren vereinzelt Anbieter für Hunde-Eis. Dieses werde demnach aber eher selten in einer Eisdiele verkauft. Cafés, die Leberwurst-Eis anbieten, gibt es unter anderem im rheinland-pfälzische­n Birkenfeld und in Stuhr-Heiligenro­de in Niedersach­sen. Beide Eisdielen haben zuckerarme oder -freie Varianten, etwa aus Fleisch, Karotten, Milch und Wasser, entwickelt.

Nach Angaben der Experten spricht nichts dagegen, dass Hunde Eis essen – es komme jedoch auf die Menge an: In geringen Dosen könne es eine Abkühlung sein, zu viel Eis führe jedoch häufig zu einer Magenschle­imhautentz­ündung.

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FOTO: LAASER Hund Lou, hier mit Frauchen Céline, schmeckt das Eis von Forg.

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