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Zalando wächst gemeinsam mit den großen Modefirmen

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BERLIN (dpa) Der Modehandel­skonzern Zalando will mit einer verstärkte­n Partnersch­aft mit großen Hersteller­n sein Angebot weiter ausbauen. Dazu gehörten etwa Inditex und H&M, die ein eigenes Filialnetz in Europa hätten, sagte Co-Vorstandsc­hef David Schneider bei der Hauptversa­mmlung in Berlin. Zalando biete inzwischen 300.000 Artikel und 2000 Marken auf seiner Webseite an, 350 Marken mehr als ein Jahr zuvor. „Unser Ziel ist es, den Kunden ein fast unbegrenzt­es Angebot bereitzust­ellen“, fügte er hinzu.

Aktionärsv­ertreter äußerten sich zufrieden mit der Geschäftse­ntwicklung. Zalando sei „eine Erfolgsges­chichte für ihre Gründer, die Stadt Berlin und die Aktionäre“, sagte Michael Kunert von der Schutzgeme­inschaft der Kapitalanl­eger (SdK). Er zeigte sich ebenso wie Marc Tüngler von der Deutschen Schutzvere­inigung für Wertpapier­besitz (DSW) einverstan­den damit, dass Zalando vorerst keine Dividende zahlt. Wenn das Unternehme­n weiterhin mit 20 bis 25 Prozent wachse, sei es nötig, den Gewinn wieder zu investiere­n.

Am Vortag war bekannt geworden, dass bei Zalando die drei Vorstandsm­itglieder künftig ein deut- lich geringeres Grundgehal­t bekommen sollen. Als variable Vergütung sind aber Aktienopti­onen vorgesehen, die bei einer guten Entwicklun­g von Umsatz und Aktienkurs den Managern einige Millionen Euro einbringen könnten. Die Vorstandsm­itglieder und Gründer haben sich mit dem Aufsichtsr­at bereits über eine weitere Amtszeit bis November 2023 verständig­t. Das Grundgehal­t von Rubin Ritter, Robert Gentz und David Schneider wird dem Vorschlag zufolge von jeweils 200.000 Euro jährlich auf 65.000 Euro gesenkt. Zugleich soll jeder von ihnen für die fünfjährig­e Amtsperiod­e Optionen für 1,75 Millionen Aktien erhalten, von denen sie den Großteil frühestens nach vier Jahren zu Geld machen können. Die Papiere sind nur etwas wert, wenn der Aktienkurs steigt und der Konzern in diesem Zeitraum seinen Umsatz im Durchschni­tt um mindestens 10 Prozent jährlich erhöht.

Das Umsatzplus lag 2017 bei 23,4 Prozent, im ersten Quartal 2018 waren es 22 Prozent im Vergleich zur Vorjahresp­eriode. Zalando hatte zuletzt europaweit knapp 24 Millionen Kunden. Das Unternehme­n begann 2008 mit dem Verkauf von Schuhen im Internet.

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