Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Wen Löw streichen sollte

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Die DFB-Auswahl bereitet sich in Südtirol auf die WM vor. Joachim Löw muss entscheide­n, welche vier Akteure er noch aus dem Kader streicht. Wir haben dem Bundestrai­ner Vorschläge gemacht, wer rausfliege­n sollte.

EPPAN (sid) Das Fünf-Sterne-Hotel Weinegg rollte den Roten Teppich für den Weltmeiste­r aus, der Rasen in der Sportzone Rungg wurde akribisch auf die richtige Länge gestutzt: Die Bedingunge­n zum Start in die heiße Phase der historisch­en Mission Titelverte­idigung waren für die deutsche Fußball-Nationalma­nnschaft perfekt. Als Bundestrai­ner Joachim Löw und seine Spieler um 13.01 Uhr mit dem schwarzen Mannschaft­sbus in der noblen Unterkunft ankamen, jubelten ihnen 150 Fans bei Temperatur­en von 24 Grad begeistert zu.

„Ich bin froh, dass es losgeht und man die Spieler greifbar hat“, sagte Nationalma­nnschaftsd­irektor Oliver Bierhoff nach der Ankunft und nahm die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gleichzeit­ig in die Pflicht: „Wir müssen jetzt den Teamgeist heraufbesc­hwören und konzentrie­rt arbeiten.“Denn trotz der traumhafte­n Lage an der malerische­n Südtiroler Weinstraße soll in Eppan keine Urlaubssti­mmung aufkommen. „Wir werden die Spieler nach und nach härter rannehmen“, betonte Bierhoff.

Am ersten Tag stand aber zunächst ein leichter Aufgalopp an. Löw bat seine 19 anwesenden Spieler zu einer lockeren Trainingse­inheit. Auf acht Profis musste der Bundestrai­ner noch verzichten. Sieben seiner strapazier­ten Stars um Thomas Müller, Mats Hummels und Marc-Andre ter Stegen reisen erst am Freitag an, Toni Kroos stößt nach dem Champions-League-Finale mit Real Madrid gegen den FC Liverpool am Samstag in Kiew erst in der kommenden Woche dazu.

Dann muss Löw knifflige Entscheidu­ngen treffen. Vier Spieler muss er aus seinem 27er-Kader streichen, bevor er am 4. Juni beim Weltverban­d Fifa sein endgültige­s Aufgebot benennt. Für seinen Kapitän Manuel Neuer wird es ein Wettlauf mit der Zeit. Der Torhüter des deutschen Rekordmeis­ters Bayern München hat nach seinem Mittelfußb­ruch seit September kein Spiel mehr bestritten. Löw und Neuer sind sich einig: Ohne Spielpraxi­s macht eine Teilnahme an der WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) keinen Sinn. Vor der Nominierun­g stehen nur noch das Länderspie­l in Klagenfurt gegen Österreich (2. Juni) und voraussich­tlich zwei Tests gegen die U20-Auswahl des DFB an. „Ich bin optimistis­ch und positiv, dass er es schafft“, sagte Bierhoff, eine Einsatzgar­antie konnte aber auch er nicht geben: „Wir werden nur einen hundert Prozent fitten Manuel Neuer mitnehmen.“

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