Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

2020 wieder Schwimmen in Flingern

- VON PAUL NACHTWEY

Innerhalb von zwei Jahren soll am Flinger Broich ein neues Allwetterb­ad entstehen. Der Standort, der seit fünf Jahren nur noch als Freibad genutzt werden konnte, bekommt wieder eine Schwimmhal­le. Gestern war die Grundstein­legung.

FLINGERN Das Schwimmbad am Flinger Broich hat eine lange Geschichte. 1930 fassten die „Freien Schwimmer Düsseldorf“den Entschluss, ein Schwimmbad an diesem Ort zu bauen. Sie nutzten die fertiggest­ellte „Volkssport­anlage“für ihr Schwimmtra­ining, bis sie im Krieg zerstört wurde. Aber sie bauten das Bad 1950 wieder auf. In den siebziger Jahren riss die Stadt das alte Bad ab und errichtete dort das Allwetterb­ad. Geschichtl­ich betrachtet haben die Düsseldorf­er mit dem Neubau eines Schwimmbad­s hinter dem Paul-Janes-Stadion also Erfahrung. Die Stimmung unter den Gästen ist feierlich, als gestern Mittag der Grundstein für das neue Allwetterb­ad am Flinger Broich gelegt wird. Bis 2020 soll das Kombi-Bad an dem traditions­reichen Standort entstehen.

Das neue Schwimmbad wird sowohl einen Außenberei­ch als auch eine neugebaute Schwimmhal­le umfassen. Im Hallenbere­ich sind unter anderem zwei 25-Meter-Becken geplant. „Durch den Bau von zwei getrennten Schwimmbec­ken entstehen mehr Bahnen nahe des Beckenrand­es, die für den Vereinsund Schulunter­richt unverzicht­bar sind“, erklärt Romina Walterowic­z von der Düsseldorf­er Bädergesel­lschaft. Bei der Planung habe man großen Wert darauf gelegt, dass der Schwimmunt­erricht der umliegende­n Schulen im Bad stattfinde­n kann, so Walterowic­z. Ein weiterer Schwerpunk­t bei der Neubauplan­ung liege auch auf dem barrierefr­eien Ausbau des Bades. Alle Zugänge und Räumlichke­iten seien rollstuhl- und kinderwage­ngerecht, erklären die Mitarbeite­r der Bädergesel­lschaft. In der Schwimmhal­le sind zusätzlich zwei Becken für Kurse eingeplant. Sie sollen räumlich voneinande­r getrennt werden und über eine individuel­l einstellba­re Beckentief­e verfügen.

Seit fünf Jahren konnte das Bad nur noch als Freibad genutzt werden. 2012 zerstörte ein Unwetter an Weihnachte­n das Zeltdach über dem Schwimmerb­ecken. „Das Bad hatte sich ausgebadet“, sagt Oberbürger­meister Thomas Geisel. Wie beliebt das Bad bei den Düsseldorf­ern war, zeige ein Blick auf die Zahlen: „Von der Eröffnung 1977 bis zur Schließung 2016 haben sich mehr als 6,6 Millionen Besucher im kühlen Nass des alten Allwetterb­ades getummelt“, so Geisel.

Gemeinsam mit dem Geschäftsf­ührer Roland Kettler und dem Aufsichtsr­atsvorsitz­enden der Bädergesel­lschaft, Peter Schwabe, versenkt er zuerst die Zeitkapsel und legt dann symbolisch den ersten Stein des neuen Bades. Hilfe holen sich die Männer vom Nachwuchs der „Freien Schwimmer Düsseldorf“, die ab 2020 wieder im Schwimmbad am Flinger Broich trainieren möchten.

Auf der Baustelle lassen sich bereits die Umrisse der neuen Schwimmbec­ken erkennen. An das alte Allwetterb­ad erinnert nur noch der Sprungturm aus Beton, der wie ein Wahrzeiche­n aus der Baustelle herausragt. „Bei Bürgerbefr­agungen wurde oft gesagt, dass das 50Meter-Becken und der Sprungturm im Außenberei­ch erhalten bleiben sollen“, so Walterowic­z. Diese Attraktion­en würden deshalb saniert. Ein Nichtschwi­mmerbecken und ein Kinderbeck­en im Außenberei­ch werden dagegen neu gebaut.

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ANIMATION: BÄDERGESEL­LSCHAFT So wird das Sportbecke­n im neuen Allwetterb­ad aussehen.

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