Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Schüler schreiben ihr eigenes Buch
Heute startet die Festwoche am Mataré-Gymnasium. Die Schule besteht seit 50 Jahren. In einer Projektgruppe haben Schüler ein kleines Geschichtsbuch über Meerbusch selbst geschrieben, Sponsoren gesucht und Fotos gemacht.
Alexander und Kostourkov (18) und Leo Heimig (17), Schüler des Mataré-Gymnasiums, können sich noch gut an ihren spektakulären Ausflug erinnern. „Wir sind hoch geklettert in den Turm von Mauritius und haben von dort oben fotografiert.“Das sei ein echtes Abenteuer gewesen. Umso schöner, dass das Ergebnis dieses Ausflugs nun in gedruckter Form vorliegt. Denn die beiden Abiturienten gehören zum Team, das anlässlich des Mataré-Jubiläums ein Buch herausgebracht hat. „Erlebe Meerbusch im Wandel“heißt es und zeigt die „Vielfalt einer jungen Stadt mit Tradition“auf, so der Untertitel. Die ersten 600 Exemplare sind gedruckt und sollen in den nächsten Tagen verkauft werden.
Zum Redaktionsteam gehörten auch Norina Demi (18) und Carina Blembel (20). Die eine hat die Texte verfasst („Das war echt viel Arbeit“), die andere Fotos zum Beispiel vom Areal Böhler geschossen. Das Besondere an diesem Buchprojekt beschreibt Oliver Tauke, Lehrer und Projektkursleiter: „Zum einen hat das alles anderthalb Jahre gedauert, zum anderen haben wir stufenübergreifend gearbeitet.“Die Schüler seien eigenständig auf Sponsorensuche gegangen, hätten in vielen Konferenzen Layout und Inhalte besprochen und sich vor allem selbst organisiert. Das kann Norina bestätigen: „Das
war zum Teil richtiges Management, weil wir alles neben der Schule nachmittags oder in Freistunden gemacht haben.“Entstanden sei, so Tauke, „ein liebevoller Blick“auf die Stadt. „Und eine tolle Erinnerung an das letzte Schuljahr.“In dem Buch werden heutige Ansichten der Stadt mit historischen verglichen. Für diese Recherche waren die Schüler auch im Stadtarchiv und beschafften die alten Fotos, die sie ihren eigenen Aufnahmen gegenüberstellten. So wird beim Blick hoch oben vom Mauritius
Kirchturm deutlich, wie wenig Häuser noch vor 50 oder 70 Jahren im Ortskern standen. Oder dass damals eine Schafherde vor dem heutigen EdekaMarkt an der Bethlehemkirche graste.
Das Buchprojekt kostete insgesamt 6000 Euro. Sponsoren zahlten Spenden in unterschiedlichen Höhen zwischen 50 bis 500 Euro, die Stadt half ebenso wie der Förderverein. Buchhandlungen übernahmen einen Teil der Auflage, den sie jetzt weiter verkaufen. Und weil das Buchprojekt ein offizielles Schulprojekt ist, wird es auch angerechnet und
benotet.