Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Arbeitslosenquote fällt auf 5,1 Prozent
NÜRNBERG (dpa) Frühjahrsaufschwung auf dem Arbeitsmarkt: Trotz wachsender Konjunkturskepsis ist die Zahl der Arbeitslosen im Mai auf ein Rekordtief gesunken. Mit 2,315 Millionen rutschte sie auf den niedrigsten Mai-Stand seit der Wiedervereinigung. Im Vergleich zum April waren 68.000 Menschen weniger arbeitslos, wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Die Arbeitslosenquote sank wie im April um 0,2 Punkte auf 5,1 Prozent und kratzt damit an der Fünf-ProzentHürde. Ob sie im Juni geknackt werden könnte? „Wir bemühen uns“, sagte der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele. Im Herbst könne das gelingen.
Scheele rechnet für die kommenden Monate nicht mehr mit ähnlich stark sinkenden Arbeitslosenzahlen wie im Vorjahr. „Es kann tatsächlich sein, dass sich auf einem hohen Ni- veau der Konjunktur etwas einpendelt, das einfach nicht immer weiter durch die Decke gehen kann, wie wir es in den Wintermonaten hatten.“Eine Trendwende sei aber nicht erreicht. „Vielleicht verlangsamt es sich“, so der BA-Chef. Das sei auf dem Niveau kein Wunder.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) betonte, man müsse sich wappnen für weltwirtschaftliche Ungewissheiten: „Weiterbildung und Qualifikation sind der Schlüssel für Sicherheit am Arbeitsmarkt und Fachkräftesicherung“, teilte er mit. Über die positive Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt zeigte er sich erfreut.
Die schlägt sich auch in der Beschäftigungsstatistik nieder: Nach Hochrechnungen des Statistischen Bundesamtes lag die Zahl der Erwerbstätigen im April bei 44,62 Millionen – ein Plus von 35.000 gegen- über dem Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 592.000 Erwerbstätige mehr. Der Anstieg gehe allein auf mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zurück, hieß es. Diese hat nach Berechnungen der Bundesagentur vom März saisonbereinigt um 7000 zugenommen. Damit hatten hochgerechnet 32,7 Millionen Männer und Frauen zuletzt einen regulären Job , 725.000 mehr als ein Jahr zuvor.
Schwierig bleibt nach Scheeles Einschätzung insbesondere der Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit. Allerdings seien inzwischen erste Fortschritte erzielt worden. Im Mai waren laut Bundesagentur 831.000 Menschen ein Jahr oder länger ohne Job. Das sind 79.200 weniger als im Vorjahresmonat. Ein Viertel der Langzeitarbeitslosen sei bereits mehr als vier Jahre ohne Arbeit, so Scheele.