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Mehr Geld für Theater und Orchester
DÜSSELDORF In NRW gibt es den schönen Satz von den Theatern und den Milchkannen: Wo das eine steht, ist das andere nicht weit. Dieser Jokus ist eine humorige Beschreibung einer beneidenswerten Vielfalt, die es in keinem anderen Land der Welt gibt.
Gleichwohl werden die Theater und Orchester in NRW vom Land deutlich schlechter gefördert als in anderen Bundesländern. Das soll sich ändern. Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen stellte gestern im Düsseldorfer Landtag Pläne der Landesregierung vor, die die Mittel für die kommunalen Theater und Orchester bis 2022 um 30 Millionen Euro erhöhen will. Davon werden 20 Millionen Euro als Basisförderung und zehn Millionen Euro als zusätzliche Förderung für innovative Vorhaben und Profilbildung vergeben. Die jährlichen Beträge über die gesamte Legislaturperiode addieren sich in der Summe auf 90 Millionen Euro.
„Die zusätzlichen Landesmittel senden ein Zeichen der Wertschätzung an die Kommunen, die das Gros dieser kulturellen Infrastruktur tragen. Auf ihr anhaltendes Engagement sind die Einrichtungen angewiesen“, sagte die Ministerin. Bedingung für die Förderung sei aber, dass nun die Kommunen ihrerseits die eigenen Zuschüsse nicht schrumpfen lassen. In dieses Horn blies auch Michael Schmitz-Aufterbeck, Sprecher der NRW-Intendanten; auch er sieht in der Förderung „eine Investition in die Qualität und die Zukunft dieser einzigartigen Theater- und Orchesterlandschaft.“
Klaus Hebborn vom Städtetag NRW begrüßte den Geldregen des Landes, mahnte aber: „Dieser Weg sollte nach 2022 fortgesetzt werden.“
In der Pressekonferenz wurde daran erinnert, dass die hiesigen Theater (etwa durch Theatertreffen oder Stücketage) mobiler seien als die Orchester. Die Idee eines „Orchesterfestes NRW“wurde von der Ministerin begrüßt; es könnte eine Chance sein, dass sich die zum Teil hochrangigen, aber wenig bekannten Orchester des Landes (etwa die aus Hagen oder Aachen) auch in anderen Städten vorstellen, vielleicht sogar im Rahmen eines Festivals.