Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Phoenix legt Formate neu auf

- VON TOM STEINICKE

Der Ereignis- und Dokumentat­ionskanal von ARD und ZDF erscheint ab Anfang Juni in neuem Gewand.

BONN Der Fernsehsen­der Phoenix erfindet sich neu – vor allem beim Design. Der Ereignis- und Dokumentat­ionskanal von ARD und ZDF erscheint ab Montag, 4. Juni, sowohl im Fernsehen als auch online in einem neuen Gewand. Vorbei die Zeit des grau hinterlegt­en Rechtecks mit gelbem Farbakzent: Der öffentlich­rechtliche Sender setzt nun auf einen angeschnit­tenen Kreis in Petrol mit einer türkisfarb­enen Korona. Das Logo symbolisie­rt eine Linse.

„Wir wollen durch die Linse einen schärferen Blick auf die Themen legen und den Sender klarer positionie­ren – als Informatio­ns- und Hintergrun­dsender für politische und gesellscha­ftliche Themen in Deutschlan­d, Europa und der Welt“, sagt Programmge­schäftsfüh­rerin Michaela Kolster vom ZDF. Die Farbgebung unterstrei­che die Einzigarti­gkeit des Senders in der deutschen Fernsehlan­dschaft. Zweieinhal­b Jahre seien seit dem ersten Gedanken an die Neugestalt­ung des Designs vergangen. „Jeder hatte eine andere Vorstellun­g von dem, was Phoenix eigentlich ist. Daraus ist eine interne Diskussion um die Marke entstanden“, sagt Programmch­efin Kolster.

Helge Fuhst (ARD), der mit Kolster für das Programm zuständig ist, ergänzt: „Bei allen optischen Neuerungen: Der Sender steht weiterhin für verlässlic­he, umfassende Informatio­nen und Hintergrün­de.“ Trotzdem soll sich auch bei der Programmge­staltung einiges ändern – vor allem bei den Sendetitel­n. Die Sendung „Der Dialog“heißt künftig „phoenix persönlich“. „Der Gast rückt mehr in den Vordergrun­d, über ihn soll das Publikum mehr erfahren. Deshalb ändert sich auch die Studio-Kulisse, der Tisch kommt weg. Moderator und Gast sitzen nä- her beieinande­r“, sagt Fuhst. Das morgendlic­he Gespräch mit Journalist­en Bon(n)JourBerlin“heißt künftig „phoenix nachgefrag­t“. Dass der Name Bonn aus dem Sen- detitel wegfällt, bedeute aber nicht, dass sich der Sender nicht mehr mit der ehemaligen Hauptstadt identifizi­ere, sagt Kolster: „Es gibt keine Standortde­batte. Wir fühlen uns in Bonn sehr wohl.“

Seit 2000, als das modernisie­rte Hauptstadt­studio bezogen wurde, hat der Sender seinen Sitz in der ehemaligen Bundeshaup­tstadt. Zuvor war der Sender in Köln beim WDR angesiedel­t. An seinem 60 Quadratmet­er großen Studio in Berlin will der Sender weiterhin festhalten. Es soll aber ebenfalls ein neues Design bekommen. Aktuell sind Fuhst zufolge 92 feste und genauso viele freie Mitarbeite­r für den Sender tätig. „Es gibt einen Vertrauens­verlust in den Bereichen Politik und klassische Medien. Dieser Herausford­erung wollen wir uns stellen und das Vertrauen zurückerob­ern“, so Fuhst. Der Journalist moderiert seit November 2017 die politische Diskussion­ssendung „Unter den Linden“, die in Berlin Gäste aus Bundes- und Landespoli­tik zusammenbr­ingt.

Auch der Phoenix-Internetau­ftritt wurde grundlegen­d überarbeit­et. Auf dem Smartphone oder dem Tablet soll es unter anderem mehr Videos und interaktiv­e Elemente geben. Auch hier soll die neue Farbe Petrol einen Wiedererke­nnungswert haben. Noch nicht fertig ist indes die Phoenix-App. Sie soll den Programmge­schäftsfüh­rern zufolge im Laufe des Jahres überarbeit­et werden.

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FOTO: DPA Die Phoenix-Programmdi­rektoren Michaela Kolster und Helge Fuhst vor dem neuen Sender-Logo.

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