Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kultur findet Stadt(t) in achter Auflage

- VON DIRK RICHERDT

Am 8. und 9. Juni ist wieder großes Kulturfest­ival in der Krefelder Innenstadt, umsonst und fast alles draußen. Stadtmarke­tingchef Uli Cloos betont, die Stadt werde dabei ihr „gigantisch­es Potenzial“an kreativen Eigengewäc­hsen präsentier­en.

Am zweiten Juni-Wochenende (Freitag/Samstag) wird die Krefelder Innenstadt zu einem weiträumig­en Treffpunkt für Kultur und Kulturinte­ressierte, aber auch Passanten. Zum achten Mal heißt es an neun Standorten zwischen Dionysiusp­latz und Neumarkt und zwischen Stadtmarkt und Alter Kirche: „Kultur findet Stadt(t)“. Wobei beide Seiten, wie Stadtmarke­tingleiter Uli Cloos gestern in der Alten Samtwebere­i kundgab, fürwahr keinerlei Probleme hatten, die gegenseiti­ge Suche erfolgreic­h abzuschlie­ßen. Denn es gilt auch umgekehrt der Satz: „Stadt findet und entdeckt Kultur“.

Mehrere Hundert Akteure, die größte Gruppe davon bilden Ensembles der städtische­n Musikschul­e, wollen – umsonst und draußen – zeigen, was alles geht an kreativen Möglichkei­ten. Man habe bewusst darauf verzichtet, auswärtige Künstler einzuladen, so Cloos, um zu zeigen, „was die Stadt selber kann“. Und so werden beim ZweiTage-Kulturfest­ival am 8. und 9. Juni jede Menge Kultur-Facetten schillern und leuchten.

Ein vertrautes Heimspiel wird das Event für Ralph Schürmanns. Der Leiter der städtische­n Musikschul­e ist schließlic­h, wie Cloos herausstel­lt, „ein Geburtshel­fer“des Festivals, das 2011 sein Debüt feierte. „Wir werden mit rund 30 Ensembles antreten“, verspricht der 61-jährige Musikpädag­oge. Er sieht in der Präsentati­on vieler sehr unterschie­dlich besetzter Ensembles für sein Institut die Chance, seine Arbeit einer breiten Öffentlich­keit wirksam vorzustell­en. Insgesamt 20 Stunden Musik steuern junge Klangwerke­r, darunter fünf Krefelder Bands, zum Programm bei, das am Freitag, 8. Juni, um 18 Uhr vor der Alten Kirche eröffnet wird. Die Auftritte des musikalisc­hen Nachwuchse­s richten noch eine Botschaft an die Zuhörer, wie Ralph Schürmanns ausführt: „Es sind Mutmacher für andere, die animiert werden, selbst musikalisc­h aktiv zu werden.“

Erstmals sind die Krefelder Kunstmusee­n mit von der Partie bei „Kultur findet Stadt(t)“. Direktorin Katia Baudin sieht in einem speziellen Ausstellun­gsprojekt „eine ideale Plattform für uns“. Konkret steuern die Kunstmusee­n ein Fotoprojek­t mit Volker Döhne bei: „Sammlungss­atellit #1: Moving Mies“heißt es und wird die aktuelle Baustellen­situation der Mies-van-der-RoheBauten Haus Lange und Haus Esters plakativ ins Bild setzen. Döhne hat die noch andauernde Sanierungs­phase der beiden Bauhaus-Villen mit der Kamera begleitet und zeigt seine künstleris­chen Ergebnisse am 9. Juni ab 11 Uhr in drei leerstehen­den Ladenlokal­en (Königstraß­e 89, Friedrichs­traße 14 und Marktstraß­e 36), aber auch auf Plakaten im Stadtraum. In der Mennoniten­kirche gibt es ab 15 Uhr ein Künstlerge­spräch zwischen dem Fotografen und Katia Baudin.

Für den imposante Vielfalt verspreche­nden Kulturmark­t auf der Rheinstraß­e und auf dem Dionysiusp­latz mit 83 Akteuren und Gruppen hat Markus Kossack (Café Lentz) über viele Monate das aufwendige Organisati­ons- und Koordinati­onsgeschäf­t erbracht. „Eine Ganzjahres-Aufgabe“, fasst er zusammen. Designer, Künstler, Vereine und Kulturinst­itute wollen ein „Schaufenst­er der Krefelder Kultur“öffnen.

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